Zitronen-Melisse
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Die Zitronenmelisse Melissa officinalis hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet im östlichen Mittelmeer und Kleinasien. Die Melisse ist ein mehrjähriges, winterhartes Kraut, das bei günstigen Standortbedingungen Jahrzehnte alt werden kann. Die Staude wird bis zu 90cm, seltener 120cm hoch. Die kräftigen Stängel stehen aufrecht, verzweigen sich stark und haben einen vierkantigen Querschnitt. Die Stängel haben kurze Drüsenhaaren und längere, weiche drüsenlose Haare. Die Blätter sind gestielt und haben eine breite Lanzett- bis Eiform und sind am Rand deutlich gezähnt. Die Blattäderung tritt deutlich hervor. Die Blätter haben eine intensiv grüne Farbe. Im Gartenhandel werden aber auch Zuchtformen mit goldgefleckten Blättern angeboten. Die Blätter duften nach Zitrone. Die Blüten stehen in kleinen Quirlen zwischen den oberen Blättern. Sei wechseln von zunächst gelb in einen weißen bis rötlichen Farbton. Im Garten braucht die Zitronenmelisse einen warmen, windgeschützten Platz, der aber nicht der prallen Nachmittagssonne ausgesetzt sein sollte. Der Standort sollte aber nicht zu feucht sein, sonst kann sich Mehltau auf den Blättern der Melisse bilden. Die Zitronenmelisse ist ein Lichtkeimer; die Samen werden an einem windgeschützten,warmen Ort ausgesät, an den Boden leicht angedrückt, aber nicht mit Erde bedeckt. Die Saat keimt sehr langsam, die Vorkultur muss warm und feucht gehalten werden. Ab Mai/Juni kann man die Jungpflanzen ins Freiland auspflanzen. Einen Platzwechsel verträgt die Staude dann nur noch schlecht. Daher sollte man pro Pflanze einen Platzbedarf von 50 x 50cm einkalkulieren. Pro Garten reichen aber einige wenige Stauden, um sich regelmäßig mit Melisseblätter versorgen zu können. Einfacher ist es einen Melissestock im Gartenhandel zu kaufen und dann im späten Frühjahr gleich ins Freiland zu pflanzen Dann kann man die Melissenstaude im Herbst durch Teilung vegetativ vermehren. Die Blattentwicklung lässt sich durch eine Gabe von reifem Kompostmist im Frühjahr fördern. Nach der Ernte kann man mit Hornmehl für einen starken Neuaustrieb sorgen. Die Triebe sollte man vor der Blüte zurückschneiden. Nach einigen Jahren verliert der Stock an Kraft und verkümmert. Die Blüten locken Bienen an, aus dem Nektar produzieren sie einen herrlich schmeckenden Honig. Der Gattungsname der Zitronenmelisse, Melissa, kommt aus dem griechischen und bedeutet tatsächlich „Biene“. Die frischen Blätter kann man jederzeit ernten. Die Haupterntezeit beginnt Ende Juni, dazu schneidet man die Triebe an bedeckten Tagen bis auf handbreite über dem Boden ab. Die Blätter werden dann vom Stiel abgestreift. Die Blätter sollten noch vor der Blüte geerntet werden, da sie während der Blüte an Aroma verlieren. Die Blätter sonst frisch verwendet werden, beim trocknen geht Aroma und die medizinische Heilkraft verloren. Kommerziell wird die Zitronenmelisse in südlichen Ländern angebaut, um daraus das wertvolle ätherische Öl zu gewinnen. Da es teuer ist, wird es in der Regel mit dem Öl des Zitronengrases Cymbopogon nardus gemischt. Für den Eingengebrauch gibt man die frischen, feingehackten Blätter gemischt mit anderen Kräutern zu Salaten, aber auch zu Süßspeisen. Die werden auch zum Aromatisieren von Essig verwendet. Daraus lässt sich auch ein erfrischender Eistee oder eine Bowle herstellen. – Im Haus können schon ein paar Tropfen des ätherischen öl Insekten dauerhaft vertreiben. Die Melsissenblätter enthalten eine Reihe ätherischer Öle und Säuren (u.a. Rosmarinsäure, Kaffeesäure und Chlorogensäure; Citral und Geranial), Bitterstoffe, Harz und reichlich Vitamin C. Melisse wirkt sowohl beruhigend als auch aufmunternd. Sie wird daher seit langem bei depressiven Verstimmungen eingesetzt. In Kombination mit Hopfen und Baldrian wirkt der Melissentee schlaffördernd.
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