Terrasse bepflanzen: Einige Terrassenpflanzen vorgestellt

Es gibt viele Möglichkeiten, eine Terrasse zu bepflanzen, um sie zu einem Wohnzimmer im Grünen zu gestalten. Das kann beispielsweise mit einer Pergola gelingen, die mit Hilfe von Kletterpflanzen die Terrasse in lichten Halbschatten legt. Oder man verbreitet mit mediterranen Pflanzen ein Urlaubsfeeling. Oder man frönt auf der Terrasse seinem Hobby, der Kultur von Kakteen und Sukkulenten.

Eine Terrasse mit Pergola

Die Pergola ist die klassische Form eines Klettergerüsts aus vertikalen Stützbalken und den horizontal aufliegenden Sparren und Pfetten. Eine Pergola kann einreihig oder auch zweireihig sein.

Traditionell wird ausschließlich Holz als Baumaterial für die Pergola verwendet. Inzwischen werden die vertikalen Holzbalken der Stützen oft durch schlanke Stahlrohr ersetzt. Diese Stahlrohre mögen besonders langlebig und witterungsbeständig sein, als Kletterhilfe für die Pergola-Pflanzen sind sie jedoch ungeeignet.

Welche Pflanzen sich eignen und welche nicht

Ungeeignet sind echte Schlingpflanzen und Rankpflanzen. Schlingpflanzen schlingen sich mit ihren Stängeln und Trieben spiralförmig um einen vertikalen Stab oder eine Stütze empor. Rankpflanzen umwickeln die Stütze mit ihren aus Blättern oder Sprossachsen umgebildeten Ranken. Für diese beide Gruppen sind Stahlrohre zu glatt, daran rutschen sie ab. Und die Holzbalken einer Pergola sind zu breit, als dass die Ranken sich dort stabil halten könnten.

Für eine Pergola kommen deshalb nur echte Kletterpflanzen und Spreizklimmer infrage. Echte Kletterpflanzen sind sogenannte Wurzelkletterer, die sich mit ihren speziellen Haftwurzeln an Mauern und Objekten halten. Die Spreizklimmer hingegen verhaken sich mit Hilfe von Dornen oder Stacheln am Holz und stemmen sich empor. Beide finden jedoch oft nicht genug Halt am Balken und sollten deshalb zusätzlich am Stützpfeiler angebunden werden.

Außerdem kommen für eine Pergola nur mehrjährige Kletterpflanzen infrage. Es wäre viel zu aufwendig, die im Herbst abgestorbenen, einjährigen Pflanzen restlos von den Balken der Pergola zu entfernen und diese dann im kommenden Frühjahr neu zu bepflanzen.

Ob es relevant ist, dass die mehrjährigen Kletterpflanzen immergrün sind oder im Herbst ihr Laub abwerfen, hängt davon ab, inwieweit die Terrasse auch zwischen Spätherbst und Frühjahr als Freisitz genutzt wird.

Mehrjährige Kletterpflanzen für die Pergola

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick darüber, welche mehrjährigen Kletterpflanzen sich für die Begrünung einer Pergola eignen.

Pflanzen für Pergola/Terrasse	Wuchshöhe (cm)	Standort	immergrün	Winterhärte	Blütezeit	Blütenfarbe
Wurzelkletterer (Echte Kletterpflanzen)
Campsis Trompetenblume	400–800	Sonne	nein	robust	Juli–September	orange
Euonymus fortunei Kletterspindel	300–500	Sonne–Schatten	ja	robust	Juni–Juli	gelb-grün
Hedera Efeu	500–>1500	Halbschatten–Schatten	ja	robust–mittelhart	Frühsommer	gelb
Hydrangea Kletterhortensie	600–1000	Halbschatten–Schatten	nein	robust	Juni–Juli	weiß
Decumaria Sternhortensie	200–400	Sonne–Halbschatten	nein	empfindlich
Spreizklimmer
Jasminum nudiflroum Winterjasmin	200–400	Sonne–Halbschatten	ja	robust	Februar–März	gelb
Rosa Kletterrose	200–500	Sonne	nein	robust	Juni–Juli	verschieden
Rubus Kletterbrombeere	200–400	Halbschatten–Schatten	nein	empfindlich–robust	Juni–Juli	hell-rosa
Schisandra Spaltkölbchen	500–800	Halbschatten	nein	empfindlich	Mai	rosa

Deswegen muss man aber nicht auf Rankpflanzen wie den Wilden Wein mit seinem leuchtend roten Herbstlaub oder eine Schlingpflanze wie die hell-violett blühende Wisterie verzichten. Diese Pflanzen können mit einem Klettergerüst an der Hauswand stabilisiert werden. Von dort aus können sie hochwachsen und sich auf den Querbalken der Pergola in der Horizontalen zu einem lichten Blätterdach ausbreiten.

Kakteen- und Sukkulenten

Unter den Kakteen gibt es einige wenige Arten, die auch bei uns winterhart sind und im Freien überwintert werden können. Viel größer ist da die Auswahl an winterharten Arten und Sorten unter den Sukkulenten, vor allem den Dickblattgewächsen (Familie Crassulaceae).

So sind beispielsweise alle Sempervivum- und Sedum-Arten winterhart, außerdem einige Euphorbiaceen (Wolfsmilchgewächse) aus dem Mittelmeerraum, die zwar im Herbst bei uns ihr Laub verlieren, aber im Frühjahr wieder austreiben. Dazu zählt beispielsweise die Gold-Wolfsmilch Euphrobia poylchroma, die im Garten und als Kübelpflanze einfach zu pflegen, aber in der Natur bereits ausgestorben ist. Auch die Walzen-Wolfsmich Euphorbia myrsinitis wäre hier zu nennen.

Viele niedrige Crassulaceen lassen sich gut in flachen Schalen kultivieren, höhere Arten in Töpfen oder Pflanzkübel.

Gartenbesitzer, die die Kultur und Zucht von Kakteen und Sukkulenten als Hobby pflegen, können aber an einer sonnigen und etwas windgeschützten Stelle auf dem Balkon oder auf der Terrasse ein ganzes Sukkulentenbeet in einem 30 bis 40 cm hohen Kasten anlegen. Wichtig ist für alle Arten eine spezielle Kakteen- und Sukkulentenerde, die mineralhaltig und gut durchlässig ist.

Unten in den Pflanzkasten wird eine Schicht aus Grobkies als Dränage eingefüllt oder ein perforiertes Dränagerrohr eingebaut, um das überschüssige Niederschlagswasser abzuleiten.

Auch die ganzjährige Freilandkultur mit nicht-winterharten Kakteen und Sukkulenten ist mit solch einem Pflanzkasten möglich. Zwischen Spätherbst und Frühjahr bekommt der Pflanzkasten eine auf seine Beet-Ränder exakt passende, durchsichtige Haube aus Glas oder Plexiglas.

Mediterrane Terrasse

Die Verbindung zwischen „drinnen und draußen“ spielt im Mittelmeergebiet wegen seines milden Klimas eine besondere Rolle und erlaubt eine abwechslungsreiche Gestaltung einer mediterranen Terrasse bis zu einem gewissen Grade auch bei uns in Mitteleuropa. Auch die Pergola hat ihren Ursprung im Mittelmeerraum.

Eine Terrasse als Sitzplatz vor dem Haus anzulegen und Kübelpflanzen zu schmücken, hat im Mittelmeerraum eine jahrhundertealte Tradition und findet auch bei uns in Mitteleuropa zunehmend Nachahmer. Und mit wärmeliebenden Pflanzen aus dem Mittelmeerraum ist man auch besser auf den Klimawandel mit seinen zunehmend heißeren und zu trockenen Sommertagen vorbereitet als mit Pflanzen aus den klimatisch gemäßigten Zonen.

Pflanzen für Terrasse	Wuchshöhe (cm)	Standort	immergrün	winterhart	Blütezeit	Blütenfarbe	Anmerkungen
Agave americana Amerikanische Agave	50–200	Sonne–Halbschatten	ja	nein	Juni–Oktober	gelb	eingebürgert
Antirrhinum Löwenmäulchen	15–25	Sonne	einjährig		Mai–Oktober	verschieden
Argyranthemum frutescens Strauchmargerite	25–100	Sonne–Halbschatten	ja	nein	Mai–Oktober	weiß, gelb, rosa
Buxus Buchsbaum	30–200	Sonne–Schatten	ja	ja	April–Mai	gelblich
Chamaerops humilis Zwergpalme	100–300	Sonne–Halbschatten	ja	ja	März–Juni	gelblich
Cheiranthus Goldlack	25–35	Sonne–Halbschatten	zweijährig	ja	April–Juni	goldgelb
Cistus Zistrosen	50 -150	Sonne	ja	nein	Mai–Juli	weiß, rosa, rot
Colestephus Zwergmargerite	20–25	Sonne	einjährig		Mai–September	gelb
Convolvulus tricolor Teppichwinde	20–40	Sonne	ja	nein	Juni–September	mehrfarbig
Cupressua sempervirens Mittelmeer-Zypresse	200–400	Sonne–Halbschatten	ja	nein	Mai–Juni	grünlich-gelb
Dracaena Drachenbaum	100–300	Sonne	ja	nein	Mai–Juni	grünlich-weiß	von den Kanaren
Ficus carica Feige	100–300	Sonne–Halbschatten	ja	nein	April–September	unscheinbar
Lathyrus odoratus Platterbse	20–200	Sonne–Halbschatten	einjährig		Juni–September	verschieden
Laurus nobilis Lorbeer	100–200	Sonne–Halbschatten	ja	nein	April–Mai	grünlich-gelb
Lavandula Lavendel	30–90	Sonne	ja	ja	Juni–August	violett
Lobularia maritima Steinrich	15–25	Sonne–Schatten	einjährig		Mai–Oktober	weiß, rosa, purpur
Myrtus communis Myrte	50–200	Sonne	ja	nein	Juni–Oktober	weiß
Nerium oleander Oleander	100–250	Sonne	ja	nein	Juni–September	rosa, weiß, selten gelb
Olea europea Ölbaum	200–300	Sonne	ja	nein	Juli–August	gelblich-weiß
Phoenix canariensis Kanarische Dattelpalme	100–300	Sonne	ja	nein	März–Juni	gelb
Punica granatum Granatapfel	50–300	Sonne	ja	nein	Mai–September	meist hellrot	eingebürgert
Salvia viridis Buntschopfsalbei	50–60	Sonne	ja	nein	Juni–September	unscheinbar
Tanacetum parthenicum Rainfarn	25 –60	Sonne–Halbschatten	ja	ja	Juni–Sepetmber	weiß oder gelb
Viburnum tinus Immergrüner Schneeball	150–250	Sonne	ja	nein	März–April	weiß, rosa

Zur Grundausstattung einer mediterranen Terrasse gehören daher Kübelpflanzen wie der Oleander, die Zwergpalme, eine der wenigen europäischen Palmenarten, ein Mandarinenbäumchen oder ein anderes Zitrusgewächs und in leuchtendem Rot blühende Geranien. Aber es gibt viele weitere Pflanzenarten aus dem Mittelmeergebiet. Einige davon sind sogar bei uns winterhart. Außerdem zählen die Kanaren, die Azoren und die Blumeninsel Madeira klimatisch und geographisch zum Mittelmeerraum und bescheren uns weitere von diesen Inselgruppen stammende oder indigene Pflanzen, die für einen Platz auf einer Terrasse im mediterranen Stil infrage kommen.

Das Atrium, eine Innen-Terrasse ohne Garten

Bereits im Altertum legten wohlhabende Römer eine Villa mit einem nach oben offenen Innenhof in einer Rechteckform , dem sogenannten Atrium, an. Dieser Innenhof, der von verschiedenen Innenräumen der Villa aus zugänglich war, war als Terrasse mit Fliesen oder einem Steinfußboden ausgelegt. Zentrum dieser Innenterrasse bildete meist ein Wasserbecken. Zur Ausstattung gehörten neben einem Sitzplatz etliche Kübel- und Topfpflanzen und kleinere Hochbeete.

Ein solcher Innenhof am Haus gewinnt auch bei uns in Mitteleuropa zunehmend Anhänger dieser Bauform. Denn die Terrasse im Innenhof liegt blick- und windgeschützt. Sie bietet somit ein besonders mildes Klima, sodass die Terrasse fast das ganze Jahr genutzt werden kann.

Mit den richtigen Pflanzen und Pflanzgefäßen können Sie auch in einem Innenhof oder auf einem begrenzten Freisitz einen Terrassengarten schaffen. Wie Sie Ihre Terrasse zudem grün umranden, erfahren Sie im Beitrag: Randbepflanzung bei einer Terrasse.

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