Der Bauerngarten

Geschichte des Bauerngarten

Bauerngärten, wie man sie heute noch in Rumänien, dienten zur Selbstversorgung mit Gemüse und Kräuter. Zierpflanzen kamen erst viel später hinzu.

Bauerngärten des 18. und 19.Jahrhunderts entstanden aus der Not der Kleinbauern, sich auf ihren oft nur winzigen Parzellen mit eigenen Gemüse und Obst so weit wie möglich selbst zu versorgen. Bald kamen auch robuste Schnittblumen dazu. Gleichsam ein Synonym für den Bauerngarten ist die Levkoje, und das nicht erst seit dem Roman von Uta Danella.
Vor allem in Südengland entstanden romantisierende Bauerngärten weniger aus der Notwendigkeit, als aus stilvoller Ergänzung reetgedeckter Cottages im Tudor-Style. Ein Typisches Beispiel dafür ist der Garten des Anne Hathaway Cottage in Stratford-upon-Avon.

Im Zuge der Ökobewegung der 1970-ziger Jahre und dem damit verbundenen Rückzug aufs Land, gewannen auch wieder Bauerngärten an Bedeutung. Hier ließ sich am ehesten eine bunte Vielfalt von Nutz- und Zierpflanzen ohne Pestizideinsatz und Kunstdünger heranziehen.

Typisch für die Bauerngärten in Norddeutschland und in den Mittelgebirgen sind die niedrigen Buchsbaumhecken, die die Gemüse- und Blumenbeete vor dem rauen Klima schützen sollen. Der Bauerngarten, entstanden weniger aus gärtnerisch ästethischer Landschaftsgestaltung als aus Überlebensnotwendigkeit, war nie eine eigenständige Gartenform. Im typischen Bauerngarten finden sich die verschiedensten Ursprünge und Stilelemente, nach nützlichen Gesichtspunkten bunt zusammengewürfelt. Die rechtwinklig angelegten Küchen- und Heilkräuter-Beete und die kreuzweisen Wege wurden von den Klostergärten des Mittelalters übernommen. Die Lattenzäune zur Einfriedung des Bauerngarten gab es schon zu Zeiten der alten Germanenstämme. Viele Obstsorten wurden ursprünglich von den Römern über die Alpen gebracht. Und die niedrigen Buchsbaumhecken waren den Barockgärten des Hochadels abgeschaut.originalgetreu nachgebildeten Bauerngärten früherer Zeiten mit alten Getreide- und Gemüsesorten ergänzt durch alte Viehrassen findet man heute vor allem in den Freilichtmuseen, so z.B. in Neuhausen ob Eck, den Vogtsbauernhöfen im Schwarzwald oder dem Museumsdorf in Wolfegg im Allgäu. Neuerdings sind auch ein Publikumsmagnet auf landwirtschaftlichen Ausstellungen oder Landes-Gartenschauen.
Der Bauerngarten des Anne Hathaway Cottage in Stratford-upon-Avon, England

Pflanzen im Bauerngarten

Eine der ersten, für Bauerngärten typischen Blütenpflanzen waren die farbenfrohen und pflegeleichten Levkojen, die bereits seit dem 16.Jahrhundert kultiviert wurden. Typische und für einen Bauerngarten stilechte Pflanzen sind neben zahlreichen
Gemüsesorten, Kräutern (wie Wermut, Gamander, Minze, Rosmarin, Salbei, Thymian, Ysop und Baldrian) und dem Buchsbaum Buxus sempervirens zahlreiche blühende Stauden:Das Märzveilchen Viola odorata, Tränendes Herz (Dicenthra spectabilis), Ritterspron (Delphinium-Hybriden), Akelei (Aquilegia vulgaris), Pfingstrosen (Paeonia lactiflora und officinalis), Garten-Christrose (Helleborus hybridus), Jungfer im Grünen (Nigella damascena), Trollblume (Trollius europaeus), Garten-Anemone (Anemone hortensis), Mädesüß (Filipendula ulamria), Staudenlupine (Lupinus polyphyllus), Goldlack (Cheiranthus cheri), Stockrose (Altheaa rosea), Federnelke (Dianthus plumarius), Garten-Aurikel (Primula x pubescens), Phlox (Phlox paniculata), Fingerhut (Digitalis purpurea), Pfirsichblättrige Gockenblume (Campanula persicifolia), Herbstaster (Aster novi-belgii und Aster cordifolius), Goldrute (Solidago hybrida), Schafgarbe (Achillea millefolium), Dahlien (Dahlia variabilis), Taglilie (Hemerocallis-Hybriden), Maiglöckchen (Convallaria majalis), Zraubenhyazinthe (Muscari armenarium), Madonnenlilie (Lilium candidum), Kaiserkrone (Fritillaria imperialis), Türkenbund (Lilium martagon), Schneeglöckchen (Ganathus nivalis) und Schwertlilie (Iris barbata).sowi eine Vielzahl ein- bis zweijähriger Blütenpflanzen, darunter der Fuchsschwanz (Amaranthus cauedatus), Stiefmütterchen (Viola tricolor), Löwenmäulchen (Antirrhinum majus), Bartnelke (Dianthus barbatus),

Kokardenblume (Gaillardia hybrida), Sommermergerite (Chrysanthemum maximum), Sonnenblume (Helianthus annuus), Zinnie (Zinnia elegans), Kornblume (Centaurea cyanus) und Ringelblume (Calendula officinalis).Und wer die Auswahl und Zusammenstellung des Pflanzensortiments für den Bauerngarten lieber dem Fachmann überlassen will, für den gibt es seit einiger Zeit im Gartenfachhandel Einsteigerpakete, die 20 und mehr, gut miteinander harmonierende Stauden umfassen – zusammen mit den notwendigen Pflanz- und Pflegehinweisen.


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