Disteln

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Disteln Rasenunkraut Disteln Rasenunkraut Disteln Rasenunkraut Disteln Rasenunkraut Disteln Rasenunkraut Im Garten und auf dem Acker stören vor allem zwei häufige Distelarten: Die Gänsedistel und die Ackerdistel. Die Acker-Kratzdistel Cirsium arvense ist mehrjährig und vermehrt sichdurch Samen und Ausläufer. Die weitverbreitete Distelart kann mehr als 1m hoch werden. Der Stängel ist beblättert, die Laubblätter sind gezähnt, die Spitzen der Zähnchen äußerst stachelig (daher der Name Kratzdistel). Die Pflanze bildet waagerecht verlängerte Wurzelsprossen, die in einiger Entfernung zur Mutterpflanze wieder austreiben. Die Körbchenblüten habe eine violette bis intensiv dunkel rosa Farbe. Die Ackerkratzdistel blüht zwischen Juli und Oktober. Diese Art besiedelt Ruderalflächen, Kahlschläge, trockene Wiesen und Wegränder.

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Photo: 4028mdk09, Creative Commons License Attr.-Share Alikw 3.0 Unported
Quelle: http://commons.wikimedia.org

Die Art ist ein ausgesprochener Kulturfolger. Der Blütenektar lockt zahlreiche Schmetterlingsarten an. Die Früchte haben einen feinen Haarkelch und verbreiten sich ähnlich wie der Löwenzahn als Schirmchenflieger Löwenzahn mit dem Wind über kilometerweite Distanzen. Die vegetative Verbreitung erfolgt über im Ausläufer, die so tief im Boden liegen, dass sie beim Hacken des Bodens oft unversehrt bleiben. Aber selbst aus kleinsten Wurzelstückchen bilden sich wieder neue Disteln. Auch die meterlange Wurzel erschwert eine erfolgreiche Bekämpfung.
Die ->Distelbohrfliege Urophora cardui  legt ihre Eier in die Stängel der Ackerkratzdistel ab. Die Pflanze reagiert mit der Bildung von Gallen, die mehr als 2cm dick werden können und den Larven der Distelfliege Schutz und Nahrung bieten.

Die Gänsedistel der Gattung Sonchus ist einjährig und vermehrt sich durch Samen. Eigentlich werden mit dem Namen Gänsedistel drei Arten bezeichnet: Sonchus oleraceus, Sonchus arvensis und Sonchus asper. Alle drei Arten haben gelbe Blütenkörbe. Die Gänsedisteln werden auch Sau- oder Milchdisteln genannt.
 

Bild Quelle Die Gemüse-Gänsedistel Sonchus oleraceus
Photo: Sten Porse, Creative Commons License Attr.-Share Alike 3.0 unported
Quelle: http://de.wikipedia.org

Die Gemüse-oder Gewöhnliche Gänsedistel Sorchus oleraceus kann bis zu 1m hoch wachsen. Ihre fleischigen Stängel sind hohl, die Stängelblätter von blass blaugrüner Farbe, fiederartig geschnitten mit weichborstigen Zähnen am Blattrand.
 

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Sonchus arvensis
Zeichnung Kurt Stueber, aus Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Public Domain
Quelle: http://de.wikipedia.org

Die Acker-Gänsedistel Sonchus arvensis kann bis 1,5m hoch werden. Die Blüten haben einen Durchmesser von bis zu 5 cm. Der Stängel ist unterhalb der Blütenstände verzweigt. Die Blätter am Stängel sind satt grün gefärbt und in dreieckige Lappen geteilt.

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Photo: Kenpei, Creative Commons Attribution ShareAlike 2.1 Japan License
Quelle: http://commons.wikimedia.org

Die dritte Art, der in Deutschland vorkommenden Gänsedisteln, die  Rauhe Gänsedistel Sonchus asper hat ebenfalls hohle, am oberen Ende verzweiget Stängel, bleibt aber mit Wuchshöhen zwischen 30 und 80 cm relativ klein. Die Blätter sind dunkelgrün mit einem gezähnten oder Dornen besetzten Rand. Der Blattumriss ist spatelförmig bis gefiedert.

Schäden
Disteln im Hobbygarten sind nicht nur unerwünscht und stören das harmonische Gartenbild, sie sind auch äußerst lästig, da sie sich immer wieder über ihre fliegenden Samen aussäen und auch kleinste Rhizomstückchen immer wieder austreiben können. Auch auf Futterwiesen können sie sich rasch ausbreiten und mindern die Qualität der Mahd.

Maßnahmen
Im Hobbygarten sollte man zunächst versuchen, die Disteln auf rein mechanische Art loszuwerden, d.h. sie vorsichtig aus dem Boden zu ziehen. Dies ist am besten nach Regen zu bewerkstelligen, da sich dann am ehesten der ganze Wurzelstock aus dem Boden ziehen lässt. Bleiben Teile davon zurück, so kann die Distel immer wieder austreiben und sich durch Rhizomstücke vegetativ vermehren. Die Disteln sollten auf alle Fälle entfernt werden, bevor die Samen reifen und sich ausbreiten können.
Das herausziehen der Disteln geschieht am besten mit der Hand; mit dem Spaten würde die Gefahr bestehen, dass die Pfahlwurzel beschädigt und geteilt wird, um dann neu auszutreiben. Im Gartenhandel gibt es jedoch spezielle Distelstecher, die diese Arbeit wesentlich erleichtern.
Kochsalz hat sich als Hausmittel zur Bekämpfung von Unkräutern mit Pfahlwurzeln wie den Disteln oder dem Löwenzahn bewährt. Dazu gibt man einen Teelöffel Salz direkt auf die Blattrosette am Grund oder begießt die Pflanze mit einer Kochsalzlösung. Die Pflanzenzellen geben dadurch Wasser an die Umgebung ab, die Zellen verlieren an Innendruck, und die Pflanze beginnt als Folge davon zu verwelken und abzusterben.
Im Fachhandel gibt es Herbizide wie RoundUp, die auch zur Bekämpfung der Disteln eingesetzt werden können. Ins Gießwasser gegeben, beginnt die Pflanze nach wenigen Tagen zu welken und abzusterben. Um nicht benachbarte Nutz- und Zierpflanzen in Mitleidenschaft zu ziehen, kann man die Distel auch mit dem Herbizid einpinseln oder vorsichtig direkt auf die Blätter sprühen, da der Wirkstoff über die Blätter aufgenommen wird und über die Leitbündel bis in den Wurzelbereich gelangt. Besonders aggressive Mittel wie RoundUp Ultra oder Glyphos dürfen ohnehin nicht gespritzt werden. Eingepinselte Disteln kann man zusätzlich Basazol-Rot markieren.
Auch im Rasen können Disteln zum Problem werden, da man sie hier ja nicht einfach herausziehen kann; das würde die Rasensode unnötig verletzen. Da hilft nur Einpinseln der Blätter mit RoundUp; einziger Nachteil dabei ist, dass man die Disteln dazu erst einmal bis auf etwa 20 cm Höhe heranwachsen lassen muss, um die Pflanze einpinseln zu können, ohne die Nachbarpflanzen zu schädigen.
Auf Viehweiden kommen neben der Acker-Kratzdistel noch weitere Arten vor: Gewöhnliche Kratzdistel oder Lanzett-Kratzdistel (Cirsium vulgare), sowie auf feuchten Wiesen die Sumpf-Kratzdistel Cirsium palustre und in höheren Lagen die Alpen-Kratzdistel Cirsium  spinosissimum. Alle Kratzdistelarten lassen sich leicht an ihrer grundständigen Blattrosette packen und aus dem Boden ziehen.
Probleme bei der Bekämpfung bereiten eher die Gänsedisteln, auch da sie sich sehr schnell flächig ausbreiten können. Erfolge kann man hier auf landwirtschaftlich genutzten Flächen mit dem Mittel Vorox unkrautfrei Direkt erzielen.
Auch im Getreideanbau können die Disteln sich auf nicht-gemulchten Brachflächen rasch ausbreiten. Bis spätestens zum 8-Blatt-Stadium können die Disteln mit einem Präparat auf der Basis eines Sulfonylharnstoffs (SHS) wie Tribenuron bekämpft werden. Dabei werden allerdings die tief im Boden liegenden Rhizome kaum erfasst und die Disteln können wieder austreiben.


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