Kategorie: Hornkraut

Die Hornkräuter sind eine artenreiche Gattung aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Auch in Mitteleuropa kommen mehrere Arten vor, die meisten von ihnen sind lästige Feld- und Gartenunkräuter.

Acker-Hornkraut Cerastium arvense
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Gewöhnliches Acker-Hornkraut Cerastium arvense
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Das Acker-Hornkraut Cerastium arvense ist ein häufiger Bestandteil der Unkrautgesellschaft auf Äckern, Rasen, an Wegrändern, in Mauernischen und Steinfugen, sofern der Boden genügend locker und kalkhaltig ist. Es kommt in der gesamten Nordhemisphäre vor und wurde außerdem in Südamerika eingeschleppt. Dies Hornkraut ist mehrjährig, bleibt auch im Winter grün und kann bis zu 25cm groß werden. Ein besonderes Kennzeichen ist, dass die Pflanze dicht mit Drüsenhaaren, sogenannten Trichomen, besetzt ist. In den Blattachseln stehen Büschel kleiner, lanzettförmig spitzer Laubblätter. Am Stängel selbst stehen sich Blätter kreuzgegenständig gegenüber und erreichen eine Länge von bis zu 3,5 cm. Auch die Blätter sind auf der Oberseite dicht behaart. Die weißen Blüten erscheinen zwischen April und August. Die Kapselfrucht ist hornförmig gekrümmt (daher der Name Hornkraut). Die Blüten werden von Bienen und Schwebfliegen bestäubt. Die Samen werden von Ameisen verschleppt, die klebrigen Fruchtkapseln bleiben am Fell kleinerer Säuger hängen und werden so weiter transportiert, bis sie bei Trockenheit aufspringen und die Samen freigeben.
Es gibt 3 Unterarten: Das Gewöhnliche Acker-Hornkraut Cerastium arvense arvense ist am weitesten verbreitet und besiedelt trockenwarme Standorte in niedrigen bis mittleren Höhenlagen. kommt nur in den Alpen bis in die Gipfelregionen von 3000 m ü.NN vor. Das Steife Acker-Hornkraut Cerastium arvense strictum kommt nur in den Alpen bis in die Gipflergeionen von 3.000 m ü.NN vor. Das Gewimperte Acker-Hornkraut Cerastium arvense calcicola ist eine Unterart  der subaplinen Höhenstufe und breitet sich auf steinigen Rasen aus.

Knäuel-Hornkraut Cerastium glomeratum
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Knäuel-Hornkraut Cerastium glomeratum
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Das Knäuel-Hornkraut Cerastium glomeratum wächst auf nährstoffreichen, aber kalkarmen, mäßig feuchten Böden und ist Bestandteil der Ackerunkräuter, kommt aber auch auf Schutt- und Ruderalflächen und an Wegrändern vor. Es ist weltweit verbreitet, in Süddeutschland sehr häufig, in Norddeutschland seltener. Es wird bis maximal 25cm groß und ist ein- oder zweijährig. Stängel und Blätter haben eine hellgrüne Farbe und sind mit abstehenden Haaren, in den oberen Partien auch mit Drüsenhaaren besetzt. Die Blätter sind eiförmig rund, die unteren Blätter zum Blattstiel hin schmäler werdend. Die Blüten stehen dicht gedrängt – wie geknäuelt (daher der Name Knäuel-Hornkraut). Die Blütezeit reicht von März bis September. Die Kapselfrucht hat eine längliche Walzenform.

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Gewöhnliches oder Gemeines Hornkraut Cerastium holosteoides
Gewöhnliches Hornkraut
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Das Gewöhnliche oder Gemeine Hornkraut Cerastium holosteoides (früher C.caespitosum oder C.vulgatum ist mehrjährig und bleibt auch im Winter grün. Auf nährstoffreichen, feuchten Lehmböden kommt es auf Wiesen und in den Unkrautbeständen der Äcker vor. Die Stängel sind aufsteigend oder bleiben am Boden, sie sind kahl oder dicht behaart. Die Blätter sind eiförmig-länglich bis lanzettartig. Neben blühenden Trieben gibt es auch blütenlose Zweige. Die Trugdolden bestehen aus nur wenigen bis vielen kleinen Blüten mit zweigeteilten weißen Kronblättern und gelben Staubfäden. Die Kapselfrucht ist stark gebogen und beherbergt mehrere rötlichbraune, nur einen halben Millimeter große Samen. Die Befruchtung erfolgt durch Insekten oder Selbstbestäubung. Die Samen werden vor allem mit dem Wind ausgebreitet.

Sand-Hornkraut Cerastium semidecandrum
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Sand-Hornkraut Cerastium semidecandrum
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Quelle: http://de.wikipedia.org

Das Sand-oder Fünfmänniges Hornkraut Cerastium semidecandrum ist nicht ganz so häufig wie die zuvor aufgeführten Arten. Es bevorzugt warme, trockene, lockere bis sandige Böden im Trockenrasen und an Wegrainen. Es kommt in ganz Europa (mit Ausnahme von Nordskandinavien) und Nordafrika vor.  Es ist ein- oder zweijährig und bleibt mit wuchshöhen zwischen 1 und maximal 20cm relativ klein. Die Stängel sind aufrecht oder aufsteigend. Die ovalen bis lanzettlich-eiförmigen Blätter sind gegenständig angeordnet. Alle Triebe sind mit Blüten besetzt. Die Blütezeit reicht von März bis Juni. Die Kapselfrucht ist bis zu 6,5mm lang, ihre Samen gelbbraun und etwa einen ½ mm groß.

Maßnahmen zur Bekämpfung
Zur Bekämpfung als Ackerunkraut kann der Wirkstoff Isoxaben (z.B. mit dem Präparat Flexidor) als Vorauflauf-Herbizid gegen Hornkraut und andere zweikeimblättrige Unkräuter eingesetzt werden. Auf kommunalen Rasenflächen und Sportrasen  kann das systemisch wirkende Garlon 60 angewendet. Es wirkt sehr rasch und bis in die Tiefe hinein. Zur Bekämpfung von Hornkraut und anderen dicotylen Samen-Unkräutern auf sogenannten begleitgrünflächen zwischen Sträuchern und Bäumen wird u.a. Casoron als Vor- und Nachlaufherbizd empfohlen. Zur Bekämpfung im privaten Garten sind Compo Ransenunkraut-Vernichter Perfekt und Finalsan Unkrautfrei Plus Konzentrat geeignet.


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