Kategorie: Buchsbaum-Triebsterben

 

Erreger des Buchsbaum-Triebsterbens ist der Pilz Cylindrocladium buxicola. Die Krankheit wurde erstmals 1997 aus England beschrieben. Die Krankheit tritt in Deutschland erst seit wenigen Jahren auf, breitet sich aber rasant aus. Die Pilzsporen werden vor allem durch den Wind verbreitet. Können die Sporen in die Pflanze eindringen, so bilden sich bald bräunliche Flecken auf den Blättern und schwarze Streifen an den Trieben. Diese strichförmige Läsionen an den Trieben können aufplatzen. Auf der Blattunterseite werden gleichzeitig die weißen Sporenlager sichtbar. Schließlich sterben die Triebe, bei starkem Befall Äste und schließlich die ganze Pflanze ab. Zur Entwicklung ist der Pilz auf ein feucht-warmes Klima angewiesen, der optimale Temperaturbereich liegt bei rund 25oC. Bei Temperaturen oberhalb von 30oC stirbt der Pilz dagegen nach einigen Tagen ab.

Schäden
Diese Krankheit kann innerhalb weniger Tage zum totalen Blattausfall bei Buchsbäumen werden. Voraussetzung ist jedoch, dass die Blätter für wenigstens 5 Stunden nass sind; nur dann können die Pilzsporen durch die dicke Epidermis der Blätter eindringen. In den abgefallenen Blättern kann der Pilz Dauersporen (sogenannte Chlamydosporen) produzieren, mit deren Hilfe r Trockenperioden lange Zeit überleben kann.
Nach einem Rückschnitt des Buchsbaumes bieten die Schnittstellen leicht zu überwindende Eintrittspforten für den Pilz.
Es gibt Unterschiede zwischen den verschiedenen Buchsbaum-Arten in Bezug auf die Empfindlichkeit gegenüber Cylindrocladium buxicola, aber keine vollständige Resistenz. Die beiden Buchsbaumsorten Herrenhausen und Blauer Heinz sind wenig gefährdet. Besonders anfällig für diese Pilzkrankheit ist dagegen die Sorte Buxus sempervirens Suffruticosa.

Maßnahmen
Der Befall mit diesem Pilz und die beginnende Verbräunung der Triebe sind anfangs nur schwer zu diagnostizieren. Später ist es oft für eine erfolgreiche Bekämpfung zu spät. Dann hilft nur noch ein kräftiger Rückschnitt oder das Entfernen der ganzen Pflanze. Nach dem Rückschnitt müssen das Schneidwerkzeug und Hände mit Alkohol desinfiziert werden, da der Erreger sehr infektiös ist. Die Sporen können auch mit den Schuhen verschleppt werden. Auch der Boden unter den befallenen Buchbaumpflanzen sollte ausgetauscht werden.
Die Buchsbaumpflanzung sollet vor Nässe geschützt werden; die Pflanze deshalb nicht von oben gießen, sondern nur den Wurzelbereich wässern.
Im privat- und Hobbygarten sind keine speziellen Fungizide zur Bekämpfung des Buchsbaum-Treibsterbens zugelassen. Auch auf Friedhöfen und in öffentlichen Grünanlagen sidn chemisceh Fungizide zur Bekämpfung des Buchsbaum-Triebsterbens nicht erlaubt.
Einen gewissen Schutz vor dem Buchsbaum-Treibsterben bieten jedoch als Nebeneffekt  die Mittel zur Bekämpfung des  Buchsbaumrost und des Echten Mehltaus.
Verwechslungsmöglichkeiten
Beim Buchsbaumkrebs, der durch den Pilz Volutella buxi ausgelöst wird, sind die Sporenlager größer als beim Buchsbaum-Triebsterben und orangefarben statt weiß. Die Blätter werden seltener abgeworfen. Bei der Buchsbaumwelke (Fusarium buxicola) ist die ganze Rinde dunkel gefärbt.


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