Feuerbrand

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Feuerbrand A-Z Pilzkrankheiten Feuerbrand wird durch das Bakterium Erwinia amylovora ausgelöst. Diese Pflanzenkrankheit tritt vor allem Kernobst auf. Neben Apfel, Birne und Quitte werden auch Feuerdorn und Felsenmispel befallen.  Steinobst und Nussbäume bleiben dagegen verschont. Weltweit zählen jedoch mehr als 170 Arten zu den Wirtspflanzen des Feuerbrand-Bakteriums. Die Krankheit kann sich bei einer Infektion sehr schnell auf dem Baum ausbreiten und auf Nachbargehölze übergreifen. Befallene Bäume und Sträucher sehen aus wie verbrannt – daher der Name Feurbrand.
Diese Bakterien gehören zur Familie der Enterobacteriaceae. Die optimalen Temperaturen für die Vermehrung der Bakterien liegen zwischen 25 und 28 oC. Es wird jedoch eine Temperaturspanne von 3 bis 42 oC ertragen.
Am häufigsten werden die Blüten und Blätter vom Bakterium befallen, außerdem die Triebe infiziert sein. Ein Neuinfektion ist immer wieder auch neu aufbrechenden alten Befallsstellen möglich. Die infizierten Blüten und Blätter werden dunkelbraun bis schwärzlich, vertrocknen und sterben ab. Die Spitzen befallener Triebe krümmen sich meist wegen dem Wasserverlust krückstockartig nach unten. Aus den befallenen Stellen kann Schleim austreten. Erste Symptome an den Blüten treten etwa 3 Wochen nach der Infektion auf. Die Krankheit tritt vor allem in den Frühjahrs- und Sommermonaten auf.
Die Bakterien überwintern in der Rinde befallener Triebe. Im Frühjahr treten sie dann in Form eines Schleimtropfens aus und können sich mit Wind, Nässe und an den Pflanzensäften saugenden Insekten ausbreiten.

Schäden
Diese Bakterienkrankheit ist sehr infektiös. Die Krankheit ist meldepflichtig, schon bei Verdacht sollte die zuständige Behörde, in der Regel ist das das Pflanzenschutzamt, informiert werden, da eine sichere Bestimmung des Erregers nur im Labor möglich ist. Sonst besteht eine Verwechslungsmöglichkeit mit -> Bakterienbrand, -> Monilia-Fruchtfäule oder Frostschäden.
Das Ausbreitungspotenzial dieser Bakterienkrankheit ist enorm. Dazu trägt auch der Mensch ungewollt bei, z.B. durch den Transport von kontaminierten Pflanzen, ohne das die Krankheit bereits ausgebrochen ist und erkannt wurde. Aber auch durch kontaminiertes Verpackungsmaterial und Schneidwerkzeuge kann das Bakterium verschleppt werden. So ist z.B. mit dem wachsenden Touristenstrom Richtung Etosha-Pfanne der Feuerbrand bis in die Obstplantagen im fruchtbaren Norden verschleppt worden. Auch im Gefieder von Zugvögeln können große Distanzen überwunden werden.
In der näheren Umgebung kann sich Feuerbrand durch Wind und Regen, nektarsaugende Insekten, Kleinsäuger und Singvögel ausbreiten.
Für den Menschen selbst ist der Feuerbrand völlig ungefährlich.

Maßnahmen
Die Krankheit ist – wie bereits erwähnt – meldepflichtig. Stark befallene Bäume sind in der Regel nicht mehr zu retten, müssen gerodet werden und das Holz verbrannt werden. Bleibt der Feuerbrand auf wenige Infektionsherde beschränkt und sind benachbarte Bereiche nicht betroffen, dann kann man die betroffenen Äste etwa einen halben Meter unterhalb der befallenen Stelle abschneiden. Danach müssen die Schneidewerkzeuge mit hochprozentigem Spiritus desinfiziert werden.
Es gibt widerstandsfähigere Sorten. Inwieweit diese aber wirklich gegenüber Feuerbrand-Bakterien resistent bleiben, hängt auch von einigen Standortfaktoren und der Vitalität des Baumes ab.

Bild Quelle
Von Feuerbrand befallener Apfelbaum (Photo: Sebastian Stabinger, Creative Commons License Attr.-Share Alike 3.0 Unported, Quelle: http://de.wikipedia.org


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