Bakterienbrand

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Erreger des Bakterienbrandes ist eine Unterart des Bakterium Pseudomonas syringae (dem Erreger der -> Fliederseuche), die Subspecies morsprunorum. Diese Rindenkrankheit betrifft vor allem  Süßkirschen, in geringerem Maße Sauerkirschen und Zwetschgen, aber auch andere Steinobstsorten.
Ab Ende Mai werden die Blätter dieser Obstbäume vom Bakterium infiziert. Es bilden sich Löcher – ähnlich der von einem Pilz erzeugten Schrotschusskrankheit -, die ein öliges oder wässriges Aussehen haben und von einem hellgelben Ring, der durch Chlorose – die Reduktion des Blattgrüns entsteht – begrenzt werden. Die davon betroffenen Blätter fallen ab, und der Erreger kann über die dabei zurückbleibenden Blattnarben eindringen. Das Bakterium kann aber auch über die Spaltöffnungen auf der Blattunterseite in das Blattgewebe im Inneren vordringen. Weitere Eintrittswege entstehen durch Winterschnitt der Bäume, besonders bei Regen, und durch Risse in Rinde und Holz durch Frostschäden im Winter. Durch diese Infektionen bilden sich auf der Baumrinde schwarz-rot verfärbte Rillen, die dann im nächsten Frühjahr aufreißen. Aus diesen Läsionen tritt der sogenannte Gummifluss aus. Andererseits kann es an den befallen Stellen stattdessen auch zu Wucherungen kommen, die man als Rindenkrebs diagnostiziert.
Bei Sauerkirschen werden statt der Blätter vor allem die neuen Triebe und Knospen, sowie die Kirschen selbst befallen.

Schäden
Bei stärkerem Befall kann der ganze Baum absterben. Der Erreger, das Bakterium Pseudomonas syringae morsprunorum, ist in ganz Europa und Nordamerika verbreitet. In einigen Ländern ist durch den Bakterienbrand der gesamte Anbau von Süßkrischen zum Erliegen gekommen. Der Erreger hat sein Entwicklungsoptimum in feucht-schwülem Klima mit Temperaturen zwischen 23 und 28oC. Er toleriert aber einen Temperaturbereich zwischen 0 und 36oC.

Maßnahmen
Von Bakterienbrand betroffene Äste und Stammabschnitte müssen bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Um Bakterienbrand vorzubeugen sollet der Winterschnitt direkt nach dem Laubfall in den Spätherbst vorverlegt werden. Denn dann können die entstandenen Schnittwunden noch vor dem Winterbruch abheilen und bieten dem Erreger keine zusätzlichen Eintrittspforten ins Holz. Zudem kann das Risiko von Rindenrissen und Forstaufbrüchen durch einen Kalkanstrich (Weißeln) der Bäume reduziert werden. Darüber hinaus gibt es kupferhaltige Fungizide, die während des Laubfalls ausgebracht werden sollen und den Pseudomonas-Befall minimieren, ihn aber nicht völlig beseitigen können. Antibiotika, die gegen bakterielle Pflanzenkrankheiten eingesetzt werden könnten, sind in Deutschland nicht zugelassen. Man versucht stattdessen, gegen Bakterienbrand resistente Kirschsorten zu züchten.


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