Zaunwinden

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Zaunwinden Rasenunkraut Die Zaunwinden der Gattung Calystegia (Familie Convolvulaceae – Windengewächse)  sind mit vielen Arten weltweit verbreitet. In Mitteleuropa am weitesten verbreitet und am bekanntesten ist die Echte oder  Ufer-Zaunwinde Calystegia sepium. Diese Art hat dünne Stängel, die sich um alle möglichen Rankhilfen emporwinden. Das können Pflanzstäbe, Zäune aber auch aufrecht wachsende Pflanzen sein.  Die Blüten sind rein weiß ohne rötliche Streifen und werden bis zu 6 cm groß. Bei kaltem und regnerischem Wetter schließen sie sich, sind aber unter trockenen Bedingungen auch nachts geöffnet. Die Stängelspitze führt durch unterschiedliches Wachstum Suchbewegungen durch. Diese Suche nach einem Halt kann bis zu 1¾ Stunden andauern. Die Blätter der Ufer-Zaunwinde haben einen starken Gehalt an Glycosiden und Gerbstoffen und finden in der Naturheilkunde Verwendung.

Die Vermehrung und Verbreitung der Zaunwinden erfolgt durch aus den Kapselfrüchten aufspringende Samen und vegetativ durch die kriechenden Rhizome und Wurzelbruchstücke, die wieder austreiben. Einer der Hauptbestäuber ist der Windenschwärmer Herse convolvuli, ein Nachtschmetterling der mit seinem langen Saugrüssel bis auf den Grund des Blütenkelches hinunterreichen kann.
Natürliche Standorte der Ufer-Zaunwinde lichte Auwälder, Feuchtwiesen, die Uferböshung stehender und fließender Gewässer, sie macht sich aber auch an Wegen und Zäumen breit. Sie wächst vor allem feuchten und stickstoffreichen Lehmböden.
Es gibt eine Unterart der Ufer-Zaunwinde,  Calystegia sepium subsp. baltica, die vor allem an der Ostseeküste verbreitet ist und hellrosa farbene Blüten hat.

Schäden
Als Pionierpflanze breitet sich auch im Garten auf brachliegenden, verdichteten Flächen rasch aus. Ausreißen der Jungpflanzen nutzt nur wenig, da man dabei nicht die zarten Wurzelpartien vollständig erfasst, und die Pflanzen immer wieder durch die im Boden verbliebenen Rhizomstücke austreiben kann. Auf solchen Freiflächen bleiben Blätter und Stängel im Bodenkontakt. Erst wenn die Pflanze mit Hilfe der Suchbewegungen der Stängelspitze einen Halt in Form einer benachbarte, aufrecht wachsenden Pflanze oder eines Gartenzaun gefunden hat, beginnt sie sich emporzuwinden. Hat sie das obere pflanzenende erreicht, dann versuchet die Zaunwinde von dort auf benachbarte pflanzen überzugreifen. Auf diese Weise können ganze Kolonien von Wirtspflanzen überwuchert und allmählich erstickt werden.

Maßnahmen
Die Jungpflanzen einfach aus dem Boden zu reißen, hat wenig Erfolg. Da auf diese Weise immer noch genügend Rhizomteile im Untergrund bleiben, die erneut austreiben können. Erfolgversprechender ist es sich auf die oberirdischen Pflanzenteile der Zaunwinde zu konzentrieren, sobald sie sich an anderen Pflanzen emporwinden und zwar bevor sich die Blüte entwickeln kann. Dazu trennt man den Stängel der Zaunwinde dicht über dem Boden ab und wartet dann ab, bis die Zaunwinde vertrocknet. Dann lässt sie sich der Wirtspflanze leicht „entwinden“, ohne dass man diese dabei verletzt. Eine etwas mühsame Methode, die aber bei wiederholter Anwendung langsam zum Erfolg führt, da die Zaunwinde sich auf diese Weise nicht mehr über ihre Blütensamen vermehren kann.
Bei der Neuanlage eines Beetes kann man das Beet für ein Jahr abdecken und damit den Neuaustrieb der Rhizome der Zaunwinden verhindern. Im Fachhandel bekommt man inzwischen auch dunkle, witterungsbeständige Folien, die das Beet vor Unkraut schützen. Auf die Folie kann man dann eine Schicht Rindenmulch oder Pflanzenerde aufbringen und die Schicht mit den gewünschten Zier- und Nutzpflanzen bepflanzen. Damit diese Pflanzen gut durchwurzeln können, kann man kleine Löcher in die Folie schneiden und dort die Jungpflanzen einpflanzen.
Alternativ kann man die Jungpflanzen der Zaunwinden aber auch mit dem Herbizid RoundUp von Scotts-Celaflor bekämpfen, welches den Wirkstoff Glyphosat enthält. Dazu sollte die Zaunwinde bereits kräftig ausgetrieben sein, aber noch nicht blühen und auch noch freistehen, d.h. nicht auf andere Pflanzen übergegriffen haben, damit keine in unmittelbarer Nachbarschaft stehenden Zier- und Nutzpflanzen bei der Sprühaktion ebenfalls vernichtet werden.

Bild Quelle
Die Ufer-Zaunwinde windet sich hier an einem Stab in 60
Grad-Linksdrehungen empor
Foto: Jon Peli Oleaga, Cretaive Commons
License Attr.-Share Alike 3.0 Unported
Quelle:
http://commons.wikimedia.org


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