Gemeine oder Spreizende Melde

von Prof. Dr. rer. nat. Dr. agr. habil. Peter Schröder

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Die Gemeine oder Spreizende Melde Atriplex patula (Familie Fuchsschwanzgewächse – Amaranthaceae) ist ein Unkraut, das bereits aus Steinzeit als Kulturfolger auf Äckern und Feldern bekannt ist.
Die Blätter dieser Meldenart sind lanzettförmig, die unteren Blätter sind gezähnt, die oberen Blätter haben einen glatten Rand. Die Seitenäste stehen vom Hauptstängel stark ab (daher auch der Name Spreizende Melde). Die eingeschlechtlichen Blüten bilden Knäuel mit jeweils 2 Vorblättern. Der Pflanzenstängel ist in der oberen Hälfte gerippt und gestreift. Die Melde kann bis zu 1,5 m hoch werden. Die Gemeine Melde blüht in Mitteleuropa zwischen Juli und Oktober.
Die frischen Blätter der Melde sind essbar und können roh als Wildsalat oder gekocht als Spinat zubereitet werden. Die Samen gelten in der Naturheilkunde als mildes Abfürhmittel.
Diese Meldenart hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet in Europa bis Sibirien und Westasien, sowie in Nordafrika. Sie wird jedoch auch in China und Nord- und Südamerika einegschleppt. Die Raupen einiger Schmetterlingsarten nutzen die Gemeine Melde als Nahrungspflanze, darunter einige monophage Arten wie den Melden-Blattspanner, die Meldeneule und die Meldenflureule, die sich auf diese Wirtspflanze spezialisiert haben.
Die Gemeine Melde ist ein Stickstoffanzeiger und wächst vor allem auf lockeren, humösen oder lehmigen, mäßig feuchten Böden. Sie besiedelt vor allem Schuttplätze, brachliegende Felder und Hackfruchtäcker, aber auch Gärten. Zum natürlichen Lebensraum gehören aber auch Steppenlandschaften und küstennahe Ebenen.
Es gibt einige ähnliche, schwer zu unterscheidende Arten wie die Spieß-Melde Atriplex hastata, ebenfalls ein Unkraut, das aber nur zerstreut auftritt mit dem Schwerpunkt auf salzigen Schlickböden in Küstennähe.

Schäden
Die Gemeine Melde kann vom  Falschen Mehltaupilz befallen werden und stellt damit auch ein potentielles Risiko für Getreide und andere Nutzpflanzen dar. Die Gemeine melde ist ein lästiges Unkraut auf Feldern und kann sich auch im Garten rasch ausbreiten. Auf landwirtschaftlich genutzten Ertragsflächen kann es durch die Melde zu einer spürbaren Ertragsminderung kommen. Als Unkraut verunreinigt sie nicht nru die Ernte, sondern ist auch ein starker Konkurrent der Nutzpflanzen um Nährstoffe und Wasserhaushalt. Probleme kann dabei vor allem die lange Lebensdauer der Samen im Boden (angeblich bis zu 100 Jahre!) bereiten.

Maßnahmen
Es gibt eine Wanzenart, die Meldenwanze Parapiesma quadartum, die am Pflanzensaft der Gemeinen Melde saugt. Dies reicht aber nicht aus, um diese Wanze im Rahmen einer Biologischen Schädlingsbekämpfung gegen die Melde einzusetzen.
Die Gemeine Melde lässt sich jedoch relativ problemlos mit einigen Herbiziden bekämpfen, z.B. mit dem systemisch wirkenden RoundUp® LB Plus Unkrautfrei von Scotts-Celaflor mit dem Wirkstoff Glyphosat. Dies Mittel kann sehr gut auf Gartenwegen und Freiflächen angewendet werden, nicht jedoch auf Rasen.

Bild Quelle
Spreizende oder Gemeine Melde
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