Acker-Senf

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Acker-Senf Rasenunkraut Der Acker-Senf Sinapis arvensis aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) ist eines der häufigsten Unkräuter auf Schuttplätzen, in Gärten, aber vor allem auf Äckern und Brachland. Im Habitus ähnelt er dem Raps, mit der er ja auch nahe verwandt ist. Die Blätter sind eiförmig und ungeteilt, wobei die unten stehenden, bis zu 20 cm langen Blätter gezähnt und eingebuchtet sind. Die Pflanze wurzelt bis in eine Tiefe von 1m. Die hell-gelben Blüten stehen in einer doldenähnlichen Traube, wobei die Kelchblätter waagerecht zur Blüte stehen. Die reife Frucht ist mitsamt dem Fruchtknoten ungefähr viermal so lang wie breit. Die Fruchtschote enthält zwischen 8 und maximal 13 schwarze Samen. Diese Samen enthalten Senföl; daher wurde der Ackersenf früher auch als Heilpflanze verwendet. Mit diesem scharf riechenden Senföl schützt er sich bei Verletzung der Pflanze vor Pilzbefall und Insektenfraß.
Die Samenschale quillt bei Feuchtigkeit schleimig auf und bleibt dann z.B. an vorbeistreichenden Tieren kleben und können so auch verbreitet werden. Als Lichtkeimer gehen die Samen aber nur auf, wenn sie auf oder dicht unter Erdoberfläche liegen. Tief untergepflügte  Samenkapseln können nicht keimen.
Mit dem frühen Ackerbau gelangte auch der Acker-Senf aus dem Mittelmeerraum nach Nord- und Mitteleuropa. Als Lehmanzeiger bevorzugt er nährstoffreiche und basische Böden (pH> 7).

Schäden und Nutzen
Als häufiges Unkraut stört der Acker-Senf vor allem im modernen Getreideanbau.
Der Acker-Senf hat jedoch auch eine nützliche Seite: Durch seinen hohen Schwefelgehalt kann er phytopathogene Bakterien, Pilze und -> Fadenwürmer (Nematoden) im Boden abtöten, die andere Pflanzen befallen. Allerdings kann auch der Acker-Senf von der Kohlhernie betroffen sein, sodass er dagegen nicht hilft.
Manche Menschen reagieren auf Acker-Senf allergisch.

Maßnahmen
Als sehr resistente Pflanze hat er nunmehr weitgehend konkurrenzlos viele Herbizidanwendungen überlebt und ist damit erst recht zu einem Problemfall geworden. Als man in einem Freilandversuch genmanipulierten Raps mit Resistenz gegen bestimmte Unkrautvernichtungsmitteln anbaute, sprangen die manipulierten Gene durch Einkreuzung auch auf den Acker-Senf über, der damit ebenfalls resistent diese Herbizide wurde.
Als Wuchsstoffherbizid gegen Ackersenf neben anderen Ackerunkräutern kann Agro-MCPA 500 im Getreideanbau eingesetzt werden, wobei das wasserlösliche Konzentrat 1:1 mit Wasser verdünnt wird. Solche Wuchsstoffherbizide regen die Unkräuter zu schnellem Wachstum an, die dann aber nach Aufzehrung der Nährstoffe noch vor der Blüte und Samenbildung absterben.
Zur Bekämpfung von Acker-Senf und anderen Unkräutern im Winterraps kann der Wirkstoff Metazachlor (im Herbizid Fuego® enthalten) eingesetzt werden. Dieser systemische Wirkstoff wird sowohl über die Blätter als auch bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit über die Wurzeln aufgenommen.
In Japan, wo ein naher Verwandter des Acker-Senfs, der Weiße Senf Sinapis alba zur Gründüngung und als Wildgemüse angebaut wird, hat man festgestellt, dass das vom Weißen Senf ausgeschiedene Hydroxybenzyl-Isothiocyanat andere konkurrierende Arten schädigt und damit als Konkurrenten um die Nähstoffe ausschaltet. Diese Strategie könnte künftig als natürliche Strategie zur Bekämpfung von Acker-Senf und anderer Unkräuter aus der Familie der Brassicaceen wie Weg-Rauke, Hederich und Barbarakraut genutzt werden.

Bild Quelle
Acker-Senf
Zeichnung: Carl Axel Magnus Lindman (1856–1928; Public
Domain
Quelle:
http://de.wikipedia.org


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