Pepino Mosaik Virus an Tomaten

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Das Pepino Mosaik Virus (Pepino Mosaic Virus, PepMV) wurde zuerst in Peru an der Melonenbirne Solanum muricatum entdeckt. Von dort muss es Ende der 1990-ziger Jahre nach Europa verschleppt werden, denn es taucht erstmals 1999 in Gewächshauskulturen von Tomaten auch in Deutschland auf. Neben der Tomate werden auch andere Nachtschattengewächse darunter Kartoffeln und Tabakpflanzen, sowie einige Zierpflanzen wie die Datura und Physalis und Unkräuter (die aus Nordafrika stammende Malvia parviflora, die  Gemüse-Gänsedistel Sonchus oleracea und der  Löwenzahn Taraxacum vulgare) vom Pepino Mosaik Virus befallen.

Oft weisen bei Befall der Tomaten nur die Früchte sichtbare Symptome auf. Das reicht von einer ungleichmäßigen Färbung bis zu einer deutlichen gelb-roten Marmorierung. Die Blätter können unauffällig bleiben oder allmählich zwischen den Blattadern vergilben, mosaikartig verteilte, deutliche Flecken zeigen oder die Blätter verbräunen, kräuseln sich und bilden Nekrosen. Die ganze Tomatenpflanze kann dabei in ihrer Achse verdreht und gestaucht sein.

Schäden
Wie hoch der Schaden durch Ertragsminderung der Tomaten bei Befall mit dem Pepino Mosaik Virus ausfällt, hängt unter anderem von der Anfälligkeit der Tomatensorte, dem Alter und Entwicklungstand der Pflanze sowie von den Licht- und Temperaturverhältnissen ab. Bei stärkerem Befall kann der Ernteverlust im kommerziellen Anbau der Tomaten bis zu 35% ausmachen. Offensichtlich ist aber der Geschmack infizierter Tomaten nicht beeinträchtigt.

Maßnahmen
Das PepMV-Virus wird in erster Linie mechanisch von Pflanze zu Pflanze übertragen. Daher sollte bei der Bodenbearbeitung und Kultivierung der Pflanzen jede Verletzung vermeiden werden, damit kein infizierter Pflanzensaft mit gesunden Pflanzen in Berührung kommt. Auch über infizierte Stecklinge kann das Virus weitergereicht werden.

Sogar über ein zirkulierendes Bewässerungssystem (z.B. ein Hydroponic System) ist eine Verbreitung des Virus in den Gewächshäusern möglich. Die Übertragung durch Samen ist jedoch bei einer Übertragungsrate von nur 2% gering. Eine Übertragung durch Insekten wurde nur bei Hummeln beobachtet. Wichtig ist es auch, einige Hygieneregeln bei der Reinigung von Schnittwerkzeugen, Transportbehältern und Arbeitskleidern zu beachten.

Infizierte, symptomtragende Pflanzen müssen umgehend aus dem Bestand entfernt und vernichtet werden. Vor Neuanpflanzungen in den dadurch entstandenen Lücken sollte der Boden gründlich bearbeitet und durch Sterilisation entseucht werden. Dazu wird die Erde für mindestens 10 Minuten einer Temperatur von > 70oC ausgesetzt, das tötet den Virus sicher ab.


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