Wurzelkropf oder Bakterienkrebs an Rosen

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Erreger dieser häufig an Rosen auftretenden Bakterienkrankheit ist das Bakterium Rhizobium radiobacter (früher unter dem Namen Agrobacterium tumefaciens bekannt). Das Bakterium setzt sich vor allem am Wurzelhals fest. Hier und zum Teil auch an den Wurzeln selbst und an den Oberirdischen pflanzenteilen sind als erste Symptome kleine erbsengroße Wucherungen zu sehen, die schließlich bis auf eine Größe von 10cm anwachsen können. Diese Gewebewucherungen haben eine schwammige Konsistenz und sind zunächst hellbraun-weißlich gefärbt, später werden sie dunkelbraun. Die Wucherungen blockieren und zerstören das Leitbündelsystem der Pflanzen und unterbinden damit eine ausreichende Wasser- und Nährstoffzufuhr. Dadurch werden die Pflanzen geschwächt, bleiben im Wachstum zurück und es blühen weniger Rosen.

Zu Beginn der Infektion, wenn diese Gewebewucherungen noch relativ klein sind, könnten mit der Bildung eines Wundkallus verwechselt werden, der z.B. zum Wundverschluss beim Schnitt der Rosen gebildet wird. Diese Kalli entwickeln sich jedoch wesentlich langsamer, fühlen sich nicht schwammig an  und bilden mit der Rosenpflanze einen festen Verbund.

Schäden
Das  Rhizobium radiobacter-Bakterium überdauert längere Zeiten im Boden und kann dann von dort aus den Rosenstock infizieren. Neben Rosen werden auch andere Wirtspflanzen befallen darunter vor allem Leguminosen, Tomaten und Tabakpflanzen, Chrysanthemen und Pelargonien, Hopfen, Weinreben und Rüben. Dadurch können weitreichende Schäden bei der Zucht von Rosen und anderen Zierpflanzen, aber auch beim Anbau zahlreicher Kulturpflanzen in der Landwirtschaft entstehen.

Maßnahmen
Sobald die ersten Symptome des Wurzelkropfes auftreten, sollte man die Pflanze mitsamt der sie umgebenden Erde entfernen. Jungpflanzen zum Neuanpflanzen sollte man nur aus zertifizierten betrieben erwerben, die eine gewisse Garantie auf gesunde Sorten geben können. Wunden die beim Schnitt oder der Veredelung entstehen, sollten desinfiziert werden. Dazu stehen spezielle Mittel wie das Menno-Florades zur Verfügung, die bei hohen Temperaturen und einer Einwirkzeit von 30 min und mehr das Bakterium zuverlässig abtöten. Zur Vorbeugung gegenüber einer weiteren Ausbreitung sollten Arbeitsgeräte und Handschuhe, die auf einem infizierten bestand an Kulturpflanzen zum Einsatz kamen, ebenfalls desinfiziert werden. Bakterizide, die das Bakterium an den Pflanzen direkt bekämpfen, gibt es z.B. in den USA; in Deutschland sind diese Präparate aber nicht zugelassen.


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