Kohlhernie

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Kohlhernie A-Z Pilzkrankheiten Kohlhernie wird durch den Bodenpilz Plasmodiophora brassicae ausgelöst. Befallen werden Kohlarten, Raps, Rettich, Senf und Wildkräuter aus der Familie der Kreuzblütler. Die Dauersporen sind nur 0,003 mm groß, in jedem der an Wurzeln gebildeten Wucherungen können sich Millionen dieser Sporen befinden.
Durch die Infektion mit diesem Bodenpilz werden die befallenen Wurzelbereich zu ungehemmtem Wachstum angeregt und beginnen an diesen Stellen zu wuchern, sodass sich kleine, kompakte Tumore an den Wurzeln bilden.

Schäden
Größere Schäden treten vor allem auf großen Feldern und Monokulturen im erwerbsmäßigen Gemüseanbau auf, da der einmal verseuchte Boden über lange Zeit nicht mehr genutzt werden kann.
Erste Symptome zeigen sich an den Wurzeln: Es bilden sich kleine Wucherungen, die zunächst weiß sind, später dann nachdunkeln. Die Wurzeln sind schließlich stark deformiert und verfaulen. Die pflanze beginnt zu welken und die Blätter verfärben sich blaugrün.

Maßnahmen
An Kohlhernie erkrankte Pflanzen müssen vollständig entfernt werden. Da die Dauersporen des Pilzes auch größere Prozeduren überstehen, dürfen die befallenen Pflanzen nicht kompostiert oder verfüttert werden. Die Sporen können auch einige Jahre im Boden überdauern. Daher sollten an Stellen, an denen die Kohlhernie einmal aufgetreten ist, für die nächsten 7 Jahre kein Kohl, Kohlrabi oder andere Kreuzblütlern mehr angepflanzt werden. Auch danach sollte man eine bestimmte Fruchtfolge einhalten, statt gleich wieder potentielle Wirtpflanzen anzupflanzen.
Der Bodenpilz braucht Temperatur ab 25 Grad Celsius zum Keimen, daher sollte so früh wie möglich bei niedrigen Temperaturen gepflanzt werden. Auch höhere pH-Werte > 7 verträgt der Pilz nicht. Ist der Boden saurer, dann sollte gekalkt werden. Da der Pilz sich vor allem in feuchten und staunässen Böden ausbreiten kann, sollte die Erde nach dem Gießen so schnell wie möglich wieder abtrocknen; Drainagen im Boden können dabei hilfreich sein. Die Pflanzensetzlinge sollte man in einem Substrat vorkultivieren, welches garantiert erregerfrei ist. Erkrankte Pflanzen sollten rechtzeitig vor dem Auspflanzen aussortiert werden.
Durch das Ausbringen von Kalkstickstoff in den Boden, kann die Kohlhernie direkt bekämpft werden.
Inzwischen sind auch einige gegen Kohlhernie resistente Kohlsorten gezüchtet worden, darunter der Blumenkohl der Sorte Clapton F1, Chinakohl Autumn Fun F1, sowie Orient Sunprise F1 und die beiden Weißkohlsorten Kilaton F1 und Kikaxy F1. Grünkohl-Sorten sind zum größten Teil immun. Sehr anfällig gegen Kohlhernie sind vor allem Kohlrabi und Rosenkohl. Auch Erdbeeren sollte man auf den einmal mit diesem Bodenpilz verseuchten Böden anpflanzen. Sie zeigen zwar keine Symptome, dienen aber als Reservoir für spätere Pilzinfektionen.
Verwechslungsmöglichkeiten
Die Schäden der Kohlhernie ähneln dem Schadensbild, welches durch den Kohlgallenrüssler Ceutorhyncus pleurostigma erzeugt wird. Auch dabei werden tumorartige Wucherungen induziert, in jedem dieser Gebilde sitzt aber eine Larve dieses Käfers.

Bild Quelle
Photo: Rasbak, Creative Commons License
Attr.-Share Alike 3.0 Unported
Quelle:
http://de.wikipedia.org


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