Fusarium-Welke (Fusariose)

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Die Fusarien-Welke, die sogenannte Fusariose, wird ausgelöst durch Schleimpilze aus der Gattung Fusarium. Die einzelnen Vertreter dieser artenreichen Gruppe befallen unterschiedliche Wirtspflanzen mit entsprechend verschiedenen Symptomen wie Blattflecken, Wurzel- und Stängelfäule, sowie krebsartigen Wucherungen.

Ährenfusariosen können durch Fusarium avenaceum, F.garminearum, F.culmorum, F.poae und weitere Fusarium-Arten ausgelöst. Diese Pilzkrankheit befällt vor allem Weizen und Hafer; Gerste und Roggen werden seltener infiziert. Die Ähren sind teilweise taub, enthalten also kein Korn. Diese Fusariosen sind inzwischen die häufigsten und weltweit verbreiteten Getriedekrankheiten, welche zu massiven Ernteausfällen von bis zu 70% führen können, wenn nicht rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Außerdem kann der Verzehr befallener Getreide langfristig zu Gesundheitsschäden bei Tier und Mensch führen, da die Pilze Mycotoxine ausscheiden. Die Bekämpfung mit Fungiziden kann nur dann erfolgreich verlaufen, wenn der richtige Zeitpunkt zur Anwendung gewählt wird: Sobald die Infektion der Blüten mit den Pilzen beginnt, muss auch das Spritzen mit Fungiziden erfolgen. Sind die Ähren erst einmal ausgeblichen oder schon taub, dann ist es natürlich zu spät.  Eine exakte Bestimmung des richtigen Zeitpunktes ist aber extrem schwierig, da hier lokale Verhältnisse, mikroklimatische Besonderheiten und die Getreidesorte eine entscheidende Rolle spielen. Außerdem kommen Dauersporen und mit dem Pilz befallene Pflanzenreste aus dem Boden als weitere, potentielle Infektionsquellen hinzu. Zur Vorbeugung sollte bei der Aussaat auf pilzresistente Sorten zurückgegriffen werden. Eine tiefgründige Bodenbearbeitung und die Fruchtfolge auf den Feldern können den Befallsdruck wesentlich mindern.

Fusarium oxysporum befällt verschiedene Zwiebelpflanzen, Nelkengewächse und auch Gemüsesorten. Meist verfärben sich die Blätter und auch die Basis der Stängel, die Plfanze welkt und stirbt ab:

Fusarium oxysporum pisi befällt Erbsenpflanzen. Erste Anzeichen zeigen sich, wenn die Erbsenpflanzen zu vergilben beginnen und verwelken. Später verfärbt sich der Fußbereich der Pflanzen dunkelbraun bis schwarz. Der Pilz kann im Erdreich bis zu 5 Jahre überdauern, eine Neuinfektion ist aber auch über das Saatgut möglich, daher sollet man nur gesundes, gebeiztes Saatgut mit Gütesiegel verwenden. Der Pilz ist zur Verbreitung auf feucht-schwüles Wetter angewiesen.

Fusarium oxysporum phaseoli tritt an Buschbohnen auf.

F. oxysporum f. sp. cucumerinum löst die Fusariose an Gurkengewächsen aus.

Spinat kann sogar über das Saatgut mit dem Erreger Fusarium oxysporum f. sp. spinaciae infiziert werden.

Kreuzblüter wie Rettich, Radieschen und Kohlsorten können von Fusarium       oxysporum f. sp. conglutinans und F. oxysporum f. sp. raphani befallen werden.

Fusarium oxysporum f.sp. lycopersici löst die Fusarienwelke an Tomaten in Gewächshauskulturen aus, da der Pilz zum kimen hohe Bodentemperaturen benötigt. Der Pilz verstopft die Leitbahnen und bricht damit den Wasserhaushalt der Pflanze. Als Folge vergilben die Blätter; Blätter und Früchte fallen ab. Daher sollten nur resistente Tomatensorten angepflanzt werden. Vorbeugend kann der pH-Wert des Pflanzgrundes durch Kalkzugaben erhöht werden.

Nicht nur die Küchenzwiebeln, auch Gladiolen und Fresien können von der Fusarienwelke betroffen sein. Erreger ist Fusarium oxysporum f.sp.sepae. zunächst zeigen sich bei Galdiolien und Fresien gelbe Streifen zwischen den Blattrippen; schließlich sterben die Blätter ab. Befallene pflanzen sollten verbrannt werden. Die restlichen am Ende der Saison noch vorhandenen Knollen sollten in ein geeignetes Desinfektionsmittel getaucht und im kommenden Jahr an einem anderen Platz wieder ausgepflanzt werden. Bewährt haben sich zum Beispiel Tauchbäder mit Kamillentee oder 50 Grad warmem Wasser.

Fusarium callistephi verursacht die Asternwelke. Der Pilz blockiert die Leitungsbahnen in den Stängeln. Als Folge bildet sich Schleim an der Stängelbasis. Befallene Astern müssen umgehend entfernt und vernichtet werden. An gleicher Stelle dürfen für wenigstens 7 bis 8 Jahre keine Astern mehr ausgesät oder ausgepflanzt werden, da der Pilz so lange Zeit im Boden überdauern kann. Außerdem sollte die Erde durch Kalken vorbehandelt werden. Es gibt einige recht widerstandsfähige Aster-Sorten im Gartenfachhandel.


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