Reblaus

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Reblaus Viteus vitifoliae (Familie Zwergläuse – Phylloxeridae)
Aufgrund unterschiedlicher anatomischer  Merkmale (Länge des Saugrüssels) vermutet man dass es mehrere Unterarten gibt, die teils schädlich, teils weniger gefährlich für die Reben sind. Die Reblaus hat im Gegensatz zu den anderen Blattläusen keine Wachsdrüsen, mit denen sie sich gegen Fressfeinde wehren oder ein schützendes Dach über die Blattlauskolonie bilden könnte.
Die ungeschlechtlich vermehrten weiblichen Rebläuse werden bis zu 1,3 mm groß und sind gelb bis grünlich-braun gefärbt. Die weiblichen geflügelten Formen werden nur 1mm groß und sind ockerfarben oder gelbgrün gefärbt. Die geflügelten Männchen sind dagegen mit etwa 0,3mm winzig; sie sind in der Regel gelb gefärbt. Die paarungsbereiten Weibchen werden immerhin 0,5mm groß und heller gefärbt als die Männchen. Sowohl diese Männchen als auch die Weibchen haben keine Saugrüssel und nehmen innerhalb ihrer kurzen Lebensdauer von nur wenigen Tagen auch keine Nahrung auf.
Die Reblaus vollzieht den „Wirtswechsel“ auf nur einer Pflanze, dabei wechselt sie zwischen der Wurzel und dem Stock der Weinrebe. Einige der an den Wurzeln saugenden Rebläuse entwickeln im Herbst Flügel. Die  Weibchen dieser Generation legen ihre Eier am Rebstock ab, wobei die männlichen Eier kleiner sind als die weiblichen. Daraus schlüpfen im Herbst die Geschlechtstiere (jene, die keinen Saugrüssel haben) und paaren sich. Die befruchteten Weibchen dieser Generation legen dann nur ein sogenanntes Winterei. Daraus schlüpft dann im kommenden Frühjahr die sogenannte Gallenlaus, die an den Blättern der Reben Gallen bildet und mehr als 1.000 Eier legt. Aus den in diese Gallen abgelegten Eier schlüpfen nach etwas mehr als einer Woche die Larven. Der eine Teil der Larven bildet weitere Blattgallen. Der andere Teil, die Wurzelläuse, suchen die unterirdischen Wurzeln der Weinrebe auf, wo sie zunächst in frostfreier Bodentiefe überwintern. Im nächsten Frühjahr saugen sie dann vor allem an jungen Rebwurzeln und entwickeln sich weiter zu eierablegenden Weibchen, den sogenannten Stammmüttern, die weitere Wurzellausgenerationen hervorbringen. Einige dieser Wurzzelläuse entwickeln sich zu fliegenden Rebläusen und kommen aus der Erde. Dort werden dann Männchen und Weibchen geboren, die sich paaren und für einen Austausch des Erbguts sorgen.

Schäden
Durch das Saugen der Reblaus schwellen die betroffenen Wurzelteile der Weinrebe an. Schädlich sind deshalb vor allem die sogenannten Wurzelläuse, während die Blattläuse keinen nennenswerten Schaden anrichten. Durch das Anbohren und Saugen an den Wurzeln werden die Leitbahnen beschädigt und damit die Wasser- und Nährstoffversorgung der Weinreben nachhaltig reduziert. Außerdem kann zu Sekundärinfektionen durch Viren, Bakterien oder Pilzen kommen.
Teilweise bilden sich krebsartige Knoten und Wucherungen, die Wurzeln sterben an und die Weinrebe geht schließlich ein. Solche Schäden führten im 19.Jahrhundert zu Totalverlusten ganzer Rebkulturen in Europa.

Maßnahmen
Heute werden fast alle europäischen Weinrebsorten auf eine reblausresistente Unterlage aus amerikanischen Reben gepfropft und damit der Kreislauf zwischen Wurzel- und Blattläusen unterbrochen. Lediglich auf Sandböden angebaute Weinreben brauchen nicht Pfropfung veredelt werden, da sich die Reblaus in solchen Sandböden nicht entwickeln kann.


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