Fichtenquirlschildlaus

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Fichtenquirlschildlaus Physokermes spec. (Familie Napfschildläuse – Coccidae)
Die Fichtenquirlschildläuse sind in Mitteleuropa durch zwei Arten vertreten: Die Kleine Fichtenquirlschildlaus Physokermes hemicryphus befällt vor allem ältere Fichten und Weißtannen. Die Große Fichtenquirschildlaus Physokermes piceae zieht dagegen jüngere Fichten als Wirtspflanzen vor. Beide Arten besiedeln die Quirle kleiner Zweige oder im Inneren des Nadelbaums. Beide Arten sind sich im Aussehen sehr ähnlich, unterscheiden sich aber in der Größe. Es gibt nur jeweils eine Generation pro Jahr.

Die Weibchen haben anfangs eine ovale Körperform und sind gelb bis rötlich gefärbt. Im Frühjahr dehnt sich der Hinterleib dieser Weibchen zu einer Blase von metallisch glänzender brauner Farbe aus. Die Beine sind dann nicht mehr sichtbar, und auf der Unterseite dieser Blasen ist nur noch ein schmaler Spalt vorhanden.  In diese Brutblase werden oft mehr als 1000 gelbe Eier abgelegt, und das Weibchen stirbt.  Wenige Wochen später schlüpfen die Junglarven und verlassen die Brutblase.

Das zweite Larvenstadium wandert zu den im gleichen neugebildeten Trieben der Fichte. Die weiblichen Larven setzen sich an den feinen Verzweigungen dieser Triebe fest. Dort saugen sie sich unter den Knospenschuppen fest. Die männlichen, gelfügelten Larven dagegen besiedeln die Nadelunterseiten und überziehen sie mit einer weißen Wachsschicht. Beide Geschlechter dieses zweiten Larvenstadiums überwintern unter den Knospenschuppen.

Schäden
Bei anhaltendem Befall durch die Fichtenquirlschildläuse können sich besonders in trockenen und sonnigen Lagen die Baumkronen schmutzig-rotbraun verfärben. Man spricht dann von einer Wipfeldürre. Dabei sterben die Fichten von oben herab ab. Die Nadeln verfärben sich rot, die Zweige verlieren einen Teil der Nadeln und schließlich werden im Folgejahr keine neuen Nadeln mehr gebildet. Die Triebe verkümmern und vertrocknen; Neuaustriebe fehlen. In den Astquirlen betroffener Zweige fallen kaffeebohnenähnliche Blasen auf. In diesen Blasen sitzen die Verursacher des Fichtensterbens, die Kleine und die Große Fichtenquirlschildläuse.
Jahre mit Massenvermehrung der Fcihtenquirlschildläuse werden allerdings von den Imkern sehr geschätzt. Den von den Läusen ausgeschiedenen Honigtau sind das Ausgangsprodukt für den von den Bienen produzierten wertvollen Waldhonig. Auf stark befallenen und von Honigtau dicht überzogenen Zweigen können sich auch die schmierig schwarzen Beläge der Rußtaupilze breit machen.
Von diesen Schildläuse bereits geschwächte Bäume können dann zusätzlich durch  Borkenkäfer, Kupferstecher oder Buchdrucker befallen werden, was dann zu ernsthaften Verlusten führen kann.
Wirtschaftlich spürbare Verluste durch den Befall mit Fichtenquirlschildläusen kommen vor allem in Christbaumkulturen vor.

Maßnahmen
Natürlicher Feind der Fichtenquirlschildläuse ist an vielen Orten der Graue Schildrüssler Brachytarsus nebulosus, der vor allem die Eier und Adulte. Es gibt nur wenige direkte Bekämpfungsmöglichkeiten. Vorbeugend sollten Fichten nur noch in geringem Umfang in tieferen und mittleren Höhenlagen gepflanzt werden. Spritzaktionen mit Insektiziden sind wegen der Baumhöhe schwierig, eine Bekämpfung aus der Luft nicht erlaubt.
Werden Fichten zusätzlich vom Buchdrucker oder Kupferstecher befallen, dann müssen diese Bäume geschlagen werden, um einer weiteren Ausbreitung dieser Schädlinge vorzubeugen.


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