Großer Rapserdfloh
Der Große Rapserdfloh Psylliodes chrysocephalus ist eigentlich kein echter Floh, sondern gehört zu den Blattkäfern (Chrysomleidae). Er ist nur maximal 4mm groß und bläulich schwarz, manchmal auch bräunlich, metallisch glänzend. Die Käferlarven werden fast doppelt so groß und sind weißlich gefärbt mit einem dunkelbraunen Kopf.
Die Larven legen Miniergänge in den Blattstielen und Pflanzenherzen vieler Kreuzblütler an, darunter den Ackerunkräutern Ackersenf und Acker-Rettich, aber auch Nutzpflanzen wie dem Raps, Kohlsorten und Rüben. Am Ende der Larvalperiode verpuppen sie sich im Boden. Die adulten Käfer schlüpfen im Frühsommer aus dem Boden und fressen die Blätter der alten Rapsbestände und Ackerunkräutern. Sie legen anschließend eine Sommerpause ein und besiedeln kühlere und schattige Plätze am Rand der Wälder und Raine. Im September wandern sie dann in die neu auflaufenden Rapsfelder ein. Bis zur Reifung der Eier fressen die Weibchen dann an den Rapsblättern, anschließend ziehen sie sich zur Eiablage in den Boden in der Nähe der Rapswurzlen zurück. Der Zeitpunkt der Eiablage hängt von den Witterungsverhältnissen ab und kann sich bis ins nächste Frühjahr hinziehen.
Schäden
Die Miniergänge und mit Kotresten verstopften Bohrlöcher der Larven des Großen Rapserdfloh schwächen die Pflanzen, können zu erheblichen Missbildungen führen und mindern die Erträge von Kohl, Raps und Rüben. Die adulten Käfer verursachen kleine, weiße Fraßstellen an den Keimblättern. Diese können eine Eintrittspforte für Pflanzenkrankheiten durch Bakterien oder Pilze sein.
Maßnahmen
Das Saatgut des Raps ist nur bis zum vierten Blattstadium durch eine Spezialbeize vor Käferfraß geschützt. Ab September sollte daher der Zuflug des Rapserdflohes kann durch Gelbtafeln oder Gelbschalen kontrolliert werden. 50 Käfer innerhalb von 3 Wochen mit Hilfe der Gelbschalen gefangen gelten als Richtwert, um Maßnahmen zur Bekämpfung zu beginnen. Dazu muss noch vor der Eiablage, zu der sich die Käfer in den Boden zurückziehen, mit dem Spritzen eines geeigneten Insektizids, in der Regel eine Pyrethroids-haltigen Mittels, begonnen werden. Zusätzlich ist auf Fraßschäden an den Blätter der Rapspflanzen zu achten.
Andere Empfehlungen zur Beobachtung des Befalls durch den Rapserdfloh gehen davon aus, dass die Schadenschwelle zur Bekämpfung mit einem insektizid dann erreicht ist, wenn an vier Stellen im Rapsfeld je 10 benachbarte Rapspflanzen zu mindestens 10 Prozent geschädigt sind.
Bild Quelle
Großer Rapserdfloh
Zeichnung: Carl Gustav Clawer 1867, Public Domain
Quelle C.G.Calwer & G.Jäger 1876: Käferbuch. Naturgeschichte der Käfer Europas. http://de.wikipedia.org