Grünes Heupferd

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Grünes Heupferd Grille Nützlinge im Garten Grünes Heupferd Tettigonia viridissima (Familie Laubheuschrecken – Tettigoniidae) Weltweit gibt es ungefähr 5.000 Arten aus der Gruppe der Heupferde, auch Singschrecken genannt. In Europa sind dagegen nur 13 Arten bekannt. Das Grüne Heupferd ist in ganz Europa (außer in Mittel-und Nord-Großbritannien und Mittel- bis Nordskandinavien), Nordafrika und Kleinasien verbreitet. Verbreitungsschwerpunkt sind allerdings nur Regionen unterhalb von 500 m ü. NN.
Bevorzugte Lebensräume sind lichte Waldsäumen und Parks, Wiesen, Felder und Gärten. Als Kulturfolger dringt es auch bis in die Siedlungszentren vor. Früher war das Grüne Heupferd häufiger. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft und die damit einhergehende Monotonie ganzer Landstriche ohne Rückzugsgebiete wie Feldrain, Hecken und unbewirtschaftete, brachliegende Felder und Wiesen ist es mancherorts verschwunden.
Das Männchen des Grünen Heupferdes wird etwa 3,5 cm groß, das Weibchen bis zu 4,2 cm. Das Weibchen ist leicht an der langen Legeröhre zu erkennen (wie im Bild oben). Die Grünen Heupferde sind in der Regel vollständig hell leuchtend grün gefärbt. Manchmal treten auch gelbliche Exemplare oder solche mit gelben Beinen auf. Auch die frisch geschlüpften Junglarven sind bereits grün, neben der geringeren Größe haben sie aber im Gegensatz zu den Adulten einen deutlich sichtbaren braunen Rückenstrich. Ab dem fünften Larvenstadium wird die Legeröhre des Weibchens sichtbar, ab dem 6.Stadium werden bei beiden Geschlechtern die Flügelanlagen ausgebildet. Voll entwickelte Vorderflügel sind etwa 4,5 cm lang, die Hinterflügel nur geringfügig kürzer. Grüne Heupferde sind ausgezeichnete Flieger und können auch größere Distanzen zurücklegen.
Die Männchen reiben die Vorderflügel gegeneinander und erzeugen dabei mit ihren Stridulationsorgane regelrechte Gesänge, deren Maximum im hochfrequenten, für Menschen nicht hörbaren Bereich liegen. Damir locken sie paarungsbereite Weibchen an und halten rivalisierende Männchen fern. Beide Geschlechter haben dazu entsprechende „Hör“organe auf den Beinen.
Nach der Begattung legt das Heupferdweibchen bis zu 600 Eier mit seinem Legestachel in den weichen Bodenuntergrund, wo sie überwintern. Die Erstlarven schlüpfen dann erst im übernächsten oder späteren Frühjahr, da die Embryonalentwicklung im Ei mehrere Jahre dauern kann. Nach dem Schlüpfen durchlaufen die Larven sieben Stadien bis zur Imago. Ein Puppenstadium gibt es bei Heuschrecken ja nicht.

Nutzen
Es ist vielleicht zu wenig bekannt, aber die ersten Larvenstadien des Grünen Heupferdes vertilgen Unmengen von Blattläusen. Mit zunehmendem Larvenstadium werden dann größere Beutetiere erjagt, darunter Schmetterlingsraupen und andere Insekten. Außerdem nehmen sie als vegetarische Kost auch Gräser und andere Kräuter zu sich.
Dem Grünen Heupferd sollte als ausgesprochener Nützling in Gartenkulturen mehr Beachtung geschenkt werden. Wo immer es auftaucht, sollte man versuchen, durch entsprechende Versteckmöglichkeiten mit Naturhecken u. ä. es auf Dauer anzusiedeln.

Bild Quelle
Photo: Firtz Geller-Grimm, Creative Commons License 2.5 US-amerikanisch,
http://commons.wikimedia.org


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