Kleine Kohlfliege
Kleine Kohlfliege (Delia brassicae) (Familie Blumenfliegen – Anthomyidae)
Die Kleine Kohlfliege Delia brassicae hat 2 bis 3 Generationen pro Jahr. Die Puppen überwintern im Erdreich. Ab April schlüpfen die adulten Kohlfliegen aus den Puppenhüllen. Bald darauf beginnt die Eiablage. Die Eier werden an den Wurzelhals der Kohlpflanzen oder in benachbarten kleinen Erdritzen abgelegt. Pro Weibchen können das bis zu 100 Eier sein. Die Eier sind weiß, nur 2 mm groß und haben längliche Rillen. Die weißen Maden werden bis zu 1cm lang. Die Maden fressen etwa drei Wochen, bis sie sich verpuppen. Die zweite Generation entwickelt sich ab Juli, die dritte eventuell ab Ende August.
Die Kleine Kohlraupe ist nicht nur in Europa verbreitet, mit dem Weißkohlanbau gelangte sie als Kulturfolger auch in adere Kontinente.
Schäden
Die Maden der Kleinen Kohlfliegen richten viele Kreuzblütler zugrunde, nicht Weß- und Blumenkohl, sondern auch Rettich oder Radieschen. An den Fraßstellen sind die kleinen weißen Maden zu sehen. Die Wurzeln werden angefressen, oft auch der Wurzelhals zerstört. Die Kohlpflanzen welken und sterben schließlich ab. Durch die Fraßstellen Pilze und Bakterien eindringen und zur Wurzelfäulnis führen.
Maßnahmen
Vorbeugend sollte man den Kohl erst nach der Blütezeit der Roßkastanie pflanzen. Zu diesem Zeitpunkt die Flugzeit der ersten Generation der kohl bereits vorbei. Die jungen Kohlpflanzen sollten tief in die Erde eingesetzt werden und dann später immer wieder etwas angehäufelt werden. Die Anzucht der pflanzen kann man auch mit einem feinmaschigen Gazenetz überspannen, um die Weibchen an der Eiablage zu hindern. Die Netzränder müssen in den Boden eingegraben werden, sonst kriechen sie zur Eiablage von dort unter die Gaze. Die Netze schützen gleichzeitig auch vor anderen Schadinsekten wie der Kohlblattlaus oder Raupen. Zusätzlich kann man einen Kohlkragen oder Filzringe um die Pflanzenstengel legen. Dann legen die Weibchen die Eier vor allem darauf ab. Nach der Eiablage können sie dann wieder entfernt werden. Die Reste der befallenen Kohlpflanzen sollte auf keinen Fall kompostiert werden, sonst könnte man damit Larven und puppen in andere Kohlpflanzungen verschleppen.
Zu den natürlichen Feinden der Kohlfliegen gehören Schlupfwespen und Laufkäfer.
Insektizide, die als Pulver aufgestreut werden, sollte man zum Zeitpunkt der Eiablage einsetzen.
Im Gegensatz dazu fressen die Maden der Großen Kohlfliege Delia floralis hauptsächlich an Radieschen und Rettich. Diese Art hat nur eine Generation pro Jahr, Entwicklung und Lebensweise sind aber ansonsten denen der Kleinen Kohlfliege ähnlich.
Bild Quelle
Photo: Rasbak, Creative Commons License Attr.-Share
Aliek 3.0 Unported
http://commons.wikimedia.org