Wasserpflanzen anzüchten und vermehren

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Vermehrung durch Samen
Einige der Sumpf- und Wasserpflanzen an und im Gartenteich kann man auch durch Samen vermehren, obwohl man diese rasch wüchsigen Pflanzen einfacher und schneller vegetativ vermehren kann. Im Handel erhält man daher eher getopfte Pflanzen als Saatgut. Aber von vielen Arten kann man die riefen Samen im Spätsommer oder Herbst von den reifen Fruchtständen absammeln. Bis zur Aussaat hält man die Samen feucht und kühl, da sie sonst austrocknen und viel mehr Zeit zum Auskeimen brauchen. Will man die Samen dagegen erst im darauffolgenden Frühjahr wieder aussäen, dann muss man sie kühl und trocken lagern, da sie sonst Schimmel ansetzen würden.

Als Keimschale nimmt man für kleinere Pflanzen einen Teller, der mit Zellstoff ausgelegt und mit einer Sprühflasche angefeuchtet wird. Die Samen werden gleichmäßig über den Zellstoff verteilt und das ganze mit einer transparenten Folie abgedeckt. Sobald die Keimlinge erscheinen, werden sie pikiert und in einen flachen Plastikkasten mit Blumenerde gesetzt. Diesen Behälter setzt man in eine etwas größere Schale, die mit Wasser soweit aufgefüllt wird, dass die Erde mit den Keimlingen etwa 3cm hoch unter Wasser steht. Sobald die Pflänzchen über die Wasseroberfläche hinaus wachsen, werden sie in einzelne Töpfchen umgepflanzt. Die Töpfchen werden in ein mit Wasser gefülltes Glas- oder Plastikaquarium gestellt. Ab April können die Pflanzen dann in den Gartenteich eingesetzt werden.

Nicht alle Teichpflanzen bilden unter unseren Klimaverhältnisse Früchte und Samen aus und können daher nur vegetativ vermehrt werden.

Teilen und Vermehren von See- und Teichrosen

Die Schwimmblätter der Seerosen können sich auf der Wasseroberfläche so stark ausbreiten, dass ihre Blüten nicht mehr durch das dichte Blätterdach dringen kann. Spätestens dann ist der Zeitpunkt gekommen, die Stauden auszulichten und zu teilen. Der Wurzelstock wird dazu aus dem Pflanzkorb genommen und sorgfältig von Erde- und anhängenden Pflanzenresten abgewaschen. Einen knollenartigen Wurzelstock kann auseinander reißen. Dann schneidet man die alten Wurzeln, mit denen sich die Pflanze in der Erde verankert hat, ab, und kürzt die jungen Wurzeln so weit ein,dass sie wieder in einen Pflanzkorb eingesetzt werden können. Das Einpflanzen wurde bereits im Abschnitt ->Gartenteiche bepflanzen beschrieben.

Bildet die Pflanze einen rhizomartigen Wurzelstock, dann schneidet die junge Spitze des Rhizom auf einer Länge von etwa 20cm ab. Die Schnittfläche wird mit Holzkohle prärpariert als Schutz vor Fäulnis. Nur dieses neue Rhizomstück wird wieder eingesetzt, da es die meisten Blütenknospen und auch schneller wieder austreibt.

Wenn man die Seerosenstauden zum Auslichten und Teilen aus dem Teich nimmt, kann man aus den Augen, die am Wurzelstock sitzen, neue Pflänzchen ziehen. Diese Bulben schneidet man mit einem Messer aus dem Wurzelstock heraus und setzt sie in einen Topf mit feuchtem Lehmboden. Die Augen werden einige mm in den Boden gedrückt und der Topf in einem mit Wassergefüllten größeren Behälter an einem kühlen, halbschattigen Platz gestellt. Nach etwa einem Monat sollten die ersten Triebansätze zu sehen sein. Sobald die jungen Seerosenpflanzen eine Mindestgröße von einigen Zentimetern erreicht haben, können sie in Pflanzkörbe umgepflanzt und ins Gartenbecken eingesetzt werden.

Bei Seerosen, die Rhizome bilden, werden die Rhizomausläufer mit einem Messer von der Mutterpflanze getrennt. Diese Ausläufer werden flach auf dem Substrat im Topf ausgebreitet und soweit mit Blumenerde bedeckt, dass die Vegetationspunkte eben noch zu sehen sind. Die weitere Anzucht läuft nach dem gleichen Schema ab wie bei Seerosen mit Wurzelstöcken.

Vermehrung der Uferpflanzen
Uferpflanzen mit rhizomartigen Wurzeln werden vermehrt, in dem von den Rhizomspitzen etwa 15cm lange Stück abschneidet, abgestorbene Blätter und brauen Wurzeln entfernt, und dann den Rhizomausläufer wieder in die Erde einsetzt.

Uferpflanzen mit zwiebelähnlichen Wurzelknollen teilt man durch auseinanderziehen des Wurzelstocks. Abgestorbene, welke Blätter werden entfernt und die alten, brauen Wurzeln abgeschnitten. Die verbliebenen jungen, hellen Wurzeln auf einige Zentimeter eingekürzt und jedes Teilstück wieder eingepflanzt.

Vermehrung der vollständig untergetauchten Wasserpflanzen
Submerse, vollständig unter Wasser lebende Pflanzen wie die Wasserpest, das Tausendblatt oder das Hornkraut kann man recht einfach durch Stecklinge vermehren. Dazu schneidet man von einigen Pflanzentrieben etwa 10cm lange Stücke ab und setzt sie in einen Topf, der 5cm hoch mit Teicherde gefüllt ist. Diese Töpfe werden nun im Uferbereich der Flachwasserzone des Gartenteiches so tief ins Wasser gestellt, dass der Wasserstand über den Stecklinge 15 bis 20cm hoch ist. Damit die Stecklinge nicht durch den Wasserauftrieb oder -strömung aus den Töpfen gerissen werden, setzt man bis zur Wurzelbildung kleine Holzstäbchen als Stütze ein. Wassertemperaturen oberhalb von 15 °C erleichtern die Wurzelbildung der Stecklinge.

Vermehrung von Schwimmpflanzen
Einheimische, frostunempfindliche Schwimmpflanzen wie den Wasserschlauch und die Wasseraloe kann man im Herbst teilen und vermehren, indem man einfach die Wurzelstöcke auseinanderzieht und wieder aufs Wasser zurücklegt. Exoten wie die Wasserhyazinthe und die Muschelblume müssen während der Herbst- und Wintermonate aus dem Teich genommen und in einem ausreichend belichteten Warmwasser-Aquarium im Haus gehalten werden. Sie bilden an der Wasseroberfläche an kurzen Ausläufer, an denen sich neue Tochterpflanzen entwickeln. Diese schnüren sich bald von selbst ab oder können von der Mutterpflanze behutsam getrennt und wieder aufs Wasser gesetzt werden.


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