Vermehrung von Farnen- Farne selbst vermehren

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Vermehrung von Farnen- Farne selbst vermehren Gräser und Farne Vermehrung von Farnen- Farne selbst vermehren Gräser und Farne Vermehrung von Farnen- Farne selbst vermehren Gräser und Farne Die Mehrzahl der als Zimmerpflanzen oder für den Garten geeigneten Farne lassen sich selbst durch Teilung relativ einfach vegetativ vermehren. Die generative Vermehrung über die Ansaat der Sporen ist dagegen wesentlich aufwendiger und sollte dem erfahrenen Liebhaber von Farnpflanzen überlassen werden.

Horstbildende Farne, die einen zentralen kräftigen Wurzelstock haben – dazu gehören Frauenfarn und Wurmfarn, lassen sich im Frühjahr durch Teilung des Horstes vermehren. Dazu hebt man die Pflanze mitsamt dem Wurzelstock mit Hilfe einer Grabgabel aus dem Boden und entfernt die Farnwedel.

Bei kleineren Pflanzen kann man den Wurzelballen mit den Händen auseinanderziehen.

Größere Wurzelstöcke teilt man mit zwei Grabgabeln. Schließlich trennt man beide Teile mit einem scharfen Gartenmesser vollständig voneinander. Die Ballen können nochmals geteilt werden, um daraus genügend Jungfarne heranziehen zu können. Die Teilstücke werden so in den Boden eingepflanzt wie unter -> Farne im Garten richtig anpflanzen und pflegen beschrieben.

Der Wurmfarn bildet einen kräftigen Wurzelstock, der zur vegetativen Vermehrung geteilt werden kann

Bei Farnen mit kriechenden Rhizomen geht man ähnlich vor:

Die Wurzeln werden im Frühjahr ausgegraben und die Wedel abgeschnitten. Dann wird das Rhizom in Teilstücke geschnitten. Jedes Rhizomstück muss aber mindestens ein Auge haben, um wieder austreiben zu können. Die neue Rhizomteile werden so in eine flache Mulde eingesetzt und mit Erde bedeckt, wie bereits für die adulten Farne beschrieben. Aus jedem dieser Teilstücke wächst dann im Laufe des Sommers ein neuer Farn heran.

Tüpfelfarne entwickeln ein kriechendes, lang gestrecktes Rhizom aus dessen Augen einzelne Farnwedel emporwachsen – Im Bild Polypodium vulgare, der Gemeine Tüpfelfarn

Bei Hirschzungenfarnen, Milzfarn und auf ähnliche Weise horizontal in Mauerlücken wachsenden Farnen ist eine Teilung des Wurzelballens schwierig. Stattdessen nimmt man die im Sommer die Basis der Wedelstiele zur vegetativen Vermehrung. Dazu wird der Farn vorsichtig aus dem Mauerverbund oder der Steinritze herausgelöst und der die an der Wurzel anhaftende Erde abgeschüttelt oder abgewaschen. Um die tief im Wurzelballen ansetzenden Blattstiele heranzukommen, bricht man den Wurzelstock vorsichtig auseinander. Dann werden die Stiele dicht am Wurzelstock abgeschnitten. Von der Basis de Mittelrippe schneidet man die alten, noch anhaftenden Wurzelreste ab; am anderen Ende entfernt man den restlichen Blattwedel.

Übrig bleibt die wenige Zentimeter lange Stielbasis. Jeder dieser Stielansätze muss mindestens ein Auge haben. Für die weitere Prozedur braucht man eine flache Anzuchtschale, die etwa 2cm hoch mit einer Torfschicht und einer darüber liegenden Schicht aus grobkörnigen Sand gefüllt wird. Der Sand muss zuvor mit kochendem Wasser sterilisiert werden. Dann breitet man die Teilstücke mit dem Auge nach oben auf dem Sand aus. Über die Schale wird eine Plastikhaube gestülpt oder eine Plastikfolie gespannt und das Ganze für die nächsten Wochen an einen schattigen Platz gestellt. Bis zum nächsten Frühjahr haben sich dann aus den Knospen neue Pflänzchen entwickelt. Diese Jungfarne kann man in Töpfe mit gut entwickelter Komposterde pflanzen. Wenn das Wurzelwerk kräftig genug ist, kann man die Farne schließlich ins Freiland auspflanzen.

Der Hirschzungenfarn hat nur einen kleinen Wurzelballen. Man vermehrt ihn deswegen mit Hilfe von Teilstücken der Blattsiele, die dicht am Wurzelansatz herausgeschnitten werden.

Filigran- oder Schildfarne der Gattung Poylstichum bilden direkt an der Mittelrippe braune, knopfförmige Brutknospen.Zur Vermehrung bereitet man eine Anzuchtschale mit Torf und sterilem Sand wie beschrieben vor. Von einem ausgewachsenen Farne werden einige Wedel entnommen und flach auf dem Sand so ausgebreitet, dass die Brutknospen nach oben zeigen. Das Ganze wird mit rostfreien Klammern fixiert mit Plastikhaube oder Plastikfolie abgedeckt und an einen schattigen Platz gestellt. Über die Wintermonate sollten aus diesen Brutknospen kleine Farnpflänzchen entstanden sein. Im Frühjahr, wenn die Jungfarne kräftig genug geworden sind, hebt man sie mitsamt dem alten Farnwedel aus der Schale und trennt die pflanzen vom Wedel vorsichtig ab, ohne dabei die Wurzeln der Jungfarne zu verletzen. Die Farne werden mit etwas Komposterde in Töpfchen gesetzt und dann immer wieder in größere Töpfe umgetopft, bis die Farne und ihre Wurzeln soweit erstarkt sind, dass sie in die Steinmauer im Freiland eingesetzt werden können.

Will man seltenere Farne in großen Stückzahlen vermehren, ist man doch auf die Ansaat der Sporen angewiesen. Da hierbei nur völlig gesunde Mutterpflanzen verwendet werden sollten, damit keine Anomalien oder sichtbare Wachstumsschäden den nächsten Generationen weitervererbt werden können, und jeder Arbeitsschritt unter absolut sterilen Bedingungen erfolgen muss, sollte man die generative Vermehrung Spezialisten überlassen.

Foto:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:501_Dryopteris_filix_mas.jpg?uselang=de
Carl Axel Magnus Lindman aus „Bilder ur Nordens Flora“, Public Domain
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:BB-0083_Polypodium_vulgare.png?uselang=de
Nathaniel Lord Britton & Addison Brown 1913, Public Domain
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Phyllitis_scolopendrium_nf.jpg?uselang=de
Carl Axel Magnus Lindman aus „Bilder ur Nordens Flora“, Public Domain


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