Rhododendron Sumpfporst Blüten erscheinen zwischen Mai und Juni
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Der Sumpfporst Rhododendron tomentosum, auch Tannen-Porst, Moor-Rosmarin, Wanzen- oder Brauerkraut genannt, ist vor allem in Nord- und Mitteleuropa weit verbreitet. Er besiedelt Moore, Heideflächen und Kiefernwäldchen auf moorigem Grund und zwar in fast allen Höhenlagen – von der Ebene bis ins Gebirge. Durch Trockenlegung von Mooren und Torfstich ist er jedoch an vielen Plätzen verschwunden. Er wurde früher unter dem Namen Ledum palustre geführt.
Dieser Strauch, mehrjährig und immergrün, kann im Laufe der Jahre mehr als 1m hoch werden. Er verbreitet einen sehr starken, kampferartigen Geruch. Die Äste sind reichlich verzweigt, aufrecht stehend oder aufsteigend. Die neuen Triebe sind mit rostroten Filzhärchen besetzt. Die wechselständigen Laubblätter sind auf ihrer Unterseite ebenfalls filzig rostrot behaart. Sie sind kurz gestielt, von lederartigem Aussehen und auf der Blattoberseite dunkelgrün gefärbt. Sie haben eine länglich elliptische Form und werden etwa 5mm lang. Der Blattrand ist nach unten eingerollt. Der intensive, fast betäubende Geruch des Sumpfporsts wird durch das sogenannte Porstöl verursacht, das in den Blättern und jungen trieben konzentriert ist. Es hat einen bitteren Beigeschmack und wurde früher in Skandinavien und Russland als Zusatz beim Bierbrauen verwendet. Es gibt eine Unterart decumbens, früher groenlandicum, deren Verbreitungsschwerpunkt in Westgrönland und in der Arktis Nordamerikas liegt. Aus den Blättern wird in Nordamerika der Labrador- oder Country Tea bereitet. Neben der Nominatform Rhododendron tomentosum gibt es in Europa, bzw. in Sibirien zwei Unterarten, Rhododendron palustre plaustre, den Europäischen Sumpfporst, und Rhododendron palustre sibiricus, den Sibirischen Sumpfporst.
Besonderheiten im Aufbau der Blätter, wie verdickte Zellwände, nur auf der Blattunterseite vorhandene Spaltöffnungen und die Behaarung auf der Unterseite sorgen für einen optimalen Verdunstungsschutz; zusätzlich klappen die Blätter in den Wintermonaten nach unten. Die ledrig verdickten Blätter dienen auch als Reservespeicher, der für den Neuaustrieb im Frühjahr sorgt. Entfernt man die Blätter, dann stirbt der Sumpfporst ab.
Die Blüten erscheinen zwischen Mai und Juni. Sie sind weiß, seltener rosa gefärbt. Die Blüten sind kleiner als ihre 2,5cm langen Stiele. Viele Blüten bilden eine dicht gedrängte, endständige Doldenrispe. Die Tragblätter bleiben als rotbraune Knospenhüllen erhalten und fallen nicht ab. Die Blüte wird aus jeweils 5 Kelch- und 5 Kronblätter gebildet. Die Kelchblätter bleiben klein, sind strak verwachsen und haben eine drüsig-klebrige Oberfläche. Die bis zu 8mm langen Kronblätter sind dagegen nur am Grund verwachsen und breiten sich sternförmig aus. Die Staubblätter überragen die Kronblätter. Die Fruchtkapsel hat ebenfalls eine drüsig-warzige Oberfläche, eine längliche , hängende Form und springt von unten her auf, um die zahlreichen, kleinen Samen zu entlassen, die mit dem Wind verbreitet werden. Dazu verhilft ihnen die dünnschalige, mit Luft gefüllte Samenschale. Der Sumpf-Porst ist ein Lichtkeimer; die Keimblättchen werden bereits in der Samenschale gebildet.
Die Blätter des Sumpfporsts gelten als leicht giftig. Der Sumpfporst wurde jedoch früher als Heilmittel und Kampferersatz bei Zahnschmerzen genutzt. Auch zum Schutz vor Motten wurde er verwendet.
Will man den Sumpfporst im Garten pflegen, dann gibt man ihm einen halbschattigen Platz in einem Moorbeet oder in der Rhododendronrabatte mit einem kalkfreien, leicht sauren Bodensubstrat.
Foto:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ledum_palustre01e.jpg?uselang=de
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https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c7/Rhododendron_tomentosum_002.JPG?uselang=de
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