Kranz gestalten – Hilfsmittel und Methoden

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Blumen und Gräser zieren nicht nur den Garten, sondern sind auch beliebte Naturdeko für zuhause, den Balkon oder die Terrasse. Sie können die Pflanzen in eine Vase stellen oder nutzen sie frisch oder getrocknet als Tisch- oder Wandschmuck. Eine Möglichkeit, eigene Gartenblumen dekorativ zu verarbeiten, sind Kränze. Diese werden nicht nur zu Weihnachten gestaltet. Denn auch im Sommer findet man Kränze an den Gartenhaus-Türen oder in der Wohnung. Doch wie werden Kränze überhaupt hergestellt und welche Hilfsmittel werden benötigt? Dazu erfahren Sie im Folgenden mehr.

Rohling

Zunächst braucht jeder Kranz einen stabilen Kern, „Rohling“ oder „Inlet“ genannt. Welcher Rohling sich dafür eignet, das hängt u. a. vom späteren Kranzvolumen ab. Für dünne Kränze reicht ein schlanker, aber stabiler Ring. Für voluminösere Kränze braucht man ein Wulstmaterial, welches um den Kern gebunden wird. Welches Material sich dafür eignet, das hängt davon ab, wie die Kranzunterlage später dekoriert wird.

Als natürliches Wulstmaterial eignen sich Stroh, getrocknetes Heu oder Getreide, Fichtenreisig oder Zweige anderer Koniferen, Kokos- oder Sisalfasern oder auch Moos.

Ein wulstförmiger Kranz sieht dann gut aus, wenn die größte Breite in halber Höhe der Wulst liegt. Oder das Inlet hat bereits ein größeres Volumen: Beispielsweise ein Drahtgeflecht aus Kükendraht, welches dann innen mit Wulstmaterial ausgepolstert wird oder es wird von außen mit einem weichen Material ausgekleidet.

Rohlinge geben dem Kranz seine stabile, runde Form. Ohne einen Rohling würde der Kranz sehr bald wieder auseinanderfallen. Verschiedene Materialien kommen hierfür infrage.

Metallring und Drahtgeflecht oder Draht zum Selberbasteln

Fertige Rohlinge aus Metall sind meist Wellenringe und Kranzreifen, die aus einem schmalen Zickzackband-Bandeisen geformt sind. Alternativ lassen sich mittels Schablonen sowie ein wenig Geschick und Kreativität durch Basteldraht Formen und Figuren selbst erstellen, die anschließend mit Deko und Pflanzen gestaltet werden können.

Stern aus Draht anfertigen und gestalten | Anleitung: Floristik24

Styropor

Styropor kann in die gewünschte Form zugeschnitten werden. Kranzunterlagen aus diesem Material werden zumeist in Trapezform geschnitten. Die größte Kranzbreite liegt dann unten und oben bleibt nur ein schmaler Streifen. Diese Form wird auch Deichkranz genannt.

Steckschaum

Steckschaum ist die gängige Alternative zu Styropor. Auch diese Unterlage kann zugeschnitten werden. Es gibt Trockenschaum und Nassschaum. Im Gegensatz zum Styropor lässt sich Nassschaum wie künstliches Substrat verwenden. Dies verdankt er seiner porösen Struktur. Einmal gewässert, gibt der Steckschaum in seinen Rillen Wasser an die Pflanzen ab.

Kranz gestalten - Hilfsmittel und Methoden Wissenswertes
Die Schneckenhäuser, Seeigelschalen und Blumen sind auf einem grünen Steckschaumring angebracht | Bild: Floristik24

Hätten Sie’s gewusst? Dieser maritimen Deko liegt ein Steckschaum-Ring (Nasssteckschaum) zugrunde. Der Teller ist lediglich als Untersetzer für auslaufendes Wasser gedacht und dient für die Tischdeko als Unterlage.

Strohrömer

Ein Strohkranz wird von Floristen auch Strohrömer oder Römerkranz genannt. Ein solcher Strohkranz soll eine möglichst glatte, gleichmäßige runde Form haben. Das erreicht man durch stramm gebundenes, eng anliegendes Strohmaterial.

Kranz gestalten - Hilfsmittel und Methoden Wissenswertes
Blumenkranz mit einem Strohrömer als Unterlage | Bild: Floristik24

Diesem Sommerkranz liegt ein Strohrömer zugrunde. Verwendet wurde ein Strohkranz mit einem Außendurchmesser von 25 cm mit einem Innendurchmesser von etwa 13 cm, sodass sich eine Dicke von etwa 8 cm ergibt. Auf dieser 8 cm großen Fläche wurden die Sommerblumen aufgebracht.

Pappe

Pappe eignet sich nur für Kränze, die aus Trockenmaterial bestehen. Meist können Materialien auf diesem Rohling nur geklebt werden. Wobei wir beim nächsten Thema wären: Wie lassen sich die Rohlinge gestalten?

Umkleiden der Kranzunterlagen

Um den Rohling, die Kranzunterlage, mit Pflanzenmaterial zu umkleiden, gibt es verschiedene Methoden.

Binden oder Wickeln

Zum Binden können Zweige aller Art, Grünpflanzen und Sommerblumen mit stabilen Stängeln oder Stielen verwendet werden.

Aber auch kleine Zweige und Pflanzenbüschel oder Blütensträußchen eignen sich. Dazu werden die gewählten Pflanzen zu einem Büschel gesetzt und mit einem Klebeband, einer Kordel oder grünem Wickeldraht zusammengehalten. Anschließend können diese auf den Kranz aufgebunden werden.

Bei kleinen Kränzen mit einem dünnen Rohling kann das Pflanzenmaterial stattdessen direkt auf das Inlet gewickelt werden. Diese Technik wird am meisten angewendet, denn sie eignet sich für fast alle Naturmaterialien.

Kleben

Will man einzelne Blätter schuppenförmig übereinander anordnen, gepresste Blumen, aber auch frische Blüten oder traubenförmige, eng aneinander liegende Beeren oder einzelne kleinere, künstliche Dekostücke am Kranz anbringen, dann klebt man sie am einfachsten an.

Für trockenes Material kann man dazu einen Heißkleber verwenden, bei frischem pflanzlichen Material braucht man stattdessen einen Kaltkleber.

Boho-Deko: Verschiedene Trockenpflanzen mittels Heißkleber auf einen mit Jute umwickelten Metallring geklebt: Eukalyptus, Strohblumen, Gräser, Mohnkapseln, Strandflieder, Getreide, Strohblumen; ein zweiter Ring darüber verdeckt die Klebestellen; auch das Spruchschild ist mittels Heißkleber fixiert worden

Stecken

Beim Stecken wird das Pflanzen- oder Dekomaterial nicht auf den Kranz gewickelt oder geklebt, sondern mit Nadeln an bestimmten Stellen in die Kranzunterlage gesteckt.

Die Stecktechnik bietet sich an für frische Blumen und andere Pflanzenteile mit einem natürlichen Stiel, aber auch für angedrahtete und lose Pflanzenbüschel.

Der Fachhandel bietet dazu spezielle, verzinkte, gebogene Gestecknadeln an, wie Efeunadeln oder Patenthaften an. Während die Patenthaften in ihrer typischen Bügel-Form vorrangig für das Gesteck gedacht sind, ist die Hauptaufgabe der Efeunadel, Efeu und andere hochwachsende Gewächse in eine bestimmte Richtung wachsen zu lassen. Dennoch werden beide zu gleichen Anteilen ebenso wie die u-förmigen Römerhaften für das Gestalten an Kränzen verwendet.

Wichtig ist beim Stecken, dass je nach dem zu steckenden oder haftenden Pflanzen- oder Dekomateial auch eine passende Kranz-Unterlage gewählt wird. Für Pflanzen mit frischen Stielen nimmt man in der Regel Frischsteckschaum, für Trockenpflanzen dagegen Trockensteckschaum.

Die Patenthaften werden beispielsweise zum Stecken von losen und angedrahteten Büscheln, aber auch zum Haften einzelner Blätter wie Herbstlaub verwendet. Die getrockneten Blüten von Strohblumen werden meist mit Patenthaften in einen Strohrömer, einen Styropor-Ring oder Trockensteckschaum gesteckt.

Winden

Einige Naturmaterialien sind so elastisch, dass man sie nicht mit Bindedraht um die Kranzunterlage wickeln muss, sondern einfach um den Kranzkörper herum windet. Dazu zählen beispielsweise die Ranken von Reben oder Muehlenbeckia-Zweigen. Ebenfalls eignet sich künstliche Deko wie Perlenketten, Girlanden, Perlenschnüre oder Lichterketten mit kleinen Leuchten wie LED.

Mischtechniken

Oft wird die Kranzunterlage nicht nur aus einem einzigen Material hergestellt, sondern mit zwei oder mehr ganz verschiedenen Trocken-, Frisch- oder Dekomaterialien. Ein Strohkranz kann zum Beispiel zunächst mit Tannenzweigen umwickelt werden. Einzelne Zapfen, Früchte oder Kerzenhalter werden dann auf den Kranz gesteckt und schließlich einige dekorative Accessoires angeklebt.

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