Grabbepflanzung Bodendecker: Stauden

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Eine flächendeckende Dauerbepflanzung ist nicht nur mit niedrigen Gehölzen, sondern auch mit mehrjährigen Stauden möglich. Durch die Bodendecker bekommt das Grab-Beet Gestalt. Vorausgesetzt diese Staudenpflanzen ziehen sich nicht im Spätherbst zurück, sondern bleiben das ganze Jahr hindurch als Grünpflanzen erhalten.

Bodendecker-Stauden für einen sonnenreichen Platz

Diese Stauden stammen meist aus steinigen bis felsreichen Regionen mit einem trockenen, aber durchlässigen, sandigen Boden. Es gibt eine große Zahl von niedrig wachsenden Stauden, die als Bodendecker für eine in der vollen Sonne liegende Grabfläche geeignet sind. Im Folgenden erfahren Sie mehr über einige besonders schöne und pflegeleichte Arten.

Hauswurz (Sempervivum)

Die Hauswurz wird auch Dachwurz oder Steinwurz genannt und gehört der Gattung Sempervivum an. Sie ist eine winterharte und immergrüne Rosettenstaude mit dickfleischigen, eiförmigen Blättern. Am bekanntesten für den Steingarten sind die Sorten und Kreuzungen der Dachwurz Sempervivum tectorum und der Bergwurz Sempervivum montanum.

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Blühende Hauswurz Sempervivum montanum der Unterart stiriacum | Bild: H. Zell, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported

Es gibt einfarbige Sorten mit grünen, gelben, roten oder auch grau- bis blau-grünen sowie Sorten mit zweifarbigen Blättern, bei denen der Blattrand beispielweise rot abgesetzt ist.

Diese Sukkulenten werden zwischen 5 und 15 cm hoch. Sie vermehren sich sowohl vegetativ durch Tochterrosetten als auch durch Samenbildung im Frühjahr. Die Blütezeit fällt in die Sommermonate Juni bis August.

Sempervivum sind sehr pflegeleicht. Sie müssen auch während hochsommerlichen Trockenzeiten nicht gegossen werden. Am besten gedeihen Sempervivum auf einem gut durchlässigen und mäßig nährstoffhaltigen Boden.

Mit zwei bis drei Sorten mit unterschiedlichen Blattfarben kann man auch dekorative Pflanzenmuster anlegen. Nur selten gelingt es jedoch, die gesamte Grundfläche mit Sempervivum zu besetzen. Sie eignen sich aber hervorragend für kleinere Flächen, beispielweise zur Bepflanzung eines Urnengrabes.

Katzenpfötchen (Antennaria dioica)

Katzenpfötchen sind winterharte und immergrüne bis halb-immergrüne Stauden, die wegen ihrer langlebigen Blütenstände auch als Trockenblumen geschätzt sind. Ihre grünen Blätter sind wollig behaart. Besonders beliebt ist die Sorte ‚Rosea‘ mit ihren leuchtend pinkfarbenen Blüten.

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Katzenpfötchen der Sorte ‚Rosea‘ | Bild: Ghislain118, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported

Katzenpfötchen bilden im Frühjahr an Ausläufern Tochterpflanzen, sodass nach und nach ein dichter Pflanzenteppich entsteht. Zwischen Mai und Juli an langen Stielen entstehen die Doldentrauben der drei bis zwölf Körbchenblüten. Dann erreichen die Katzenpfötchen eine Wuchshöhe von bis zu 20 cm.

Katzenpfötchen wachsen am besten auf einem kiesig-steinigen Untergrund mit einem gut durchlässigen, nährstoffhaltigen Boden.

Mauerpfeffer (Sedum spec.)

Eine lückenlose Pflanzendecke bilden vor allem zwei Arten: Scharfer Mauerpfeffer mit gelben Blüten (Sedum acre) und Weißer Mauerpfeffer mit weißen Blüten (Sedum album).

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Scharfer Mauerpfeffer in voller Blüte | Bild: Frank Vincentz, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported

Der Scharfe Mauerpfeffer wird etwa 5 cm hoch und bildet mit der Zeit durch vegetative Vermehrung bis zu 60 cm breite Pflanzenkissen. Die hellgrünen, dreieckigen Blättchen sitzen überlappend an den kleinen, am Boden liegenden oder aufrecht stehenden Stängeln. Neben dieser Naturform gibt es eine Zuchtsorte: Sedum acre ‚Aureum‘. Bei ihr sind nicht nur die sternförmigen Blüten, sondern auch die Laubblättchen goldgelb gefärbt.

Rotblättriger Weißer Mauerpfeffer (Sedum album)

Neben Sedum album mit graugrünen Blättern gibt es eine Variante mit rotbraunen Blättern, von denen sich die sternförmigen weißen Blüten deutlich abheben.

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Der rotblättrige Weiße Mauerpfeffer bietet auch außerhalb der Blütezeit im Mai/Juni ein ansprechendes, harmonisches Bild | Bild: Michel Langeveld, Creative Commons Attr. Share Alike 4.0 International

Der Weiße Mauerpfeffer hat eher dickfleischige, keulenförmige Blättchen, die sich der Sonne entgegenstrecken. Boden- und Standortansprüche sind die gleichen wie bei Sedum acre.

Bodendecker-Stauden: sonniger bis halbschattiger Standort

Andenpolster (Azorella trifurcata)

Das Andenpolster stammt – wie der Name vermuten lässt – aus den Anden Chiles und Argentiniens, wo es vor allem in felsreichen Lagen wächst. Es ist völlig winterhart und bildet das ganze Jahr hindurch sattgrüne dichte Polster.

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Mit dem Andenpolster lassen sich auch unebene Flächen ganzjährig lückenlos bedecken | Bild: Christian Hummert, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported

Das nur wenig mehr als 10 cm hohe Andenpolster wächst am besten auf einem kiesig-steinigen Untergrund mit einem sehr gut durchlässigen Boden, der nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich sein sollte. Die winzig kleinen cremeweißen Blüten bilden zierliche Dolden. Die Blütezeit fällt in die Monate Mai bis Juli.

Kriechender Günsel (Ajuga reptans)

Ajuga reptans gehört zur Familie der Lippenblütler und ist eine einheimische Pflanzenart. Es gibt sehr schöne Zuchtsorten mit gelben oder roten Blättern. Egal für welche Sorte man sich entscheidet, die etwa 10 cm hohen Blütenstände haben immer leuchtend blaue kleine Lippenblüten.

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Kriechender Günsel der Sorte ‚Binblasa‘ mit dunkelroten Blättern | Bild: Kenraiz, Creative Commons Attr.-Share Alike 4.0 International

Kriechender Günsel braucht einen kalk- und humushaltigen Boden, egal ob trocken oder mäßig feucht. Zur Bepflanzung rechnet man mit 8 bis 10 Pflanzen pro m2.

Bodendeckende Stauden: halbschattiger bis schattiger Standort

Haselwurz (Asarum europaeum)

Dieser Bodendecker für den Schatten verbreitet einen aromatischen Duft. Die Haselwurz ist immergrün. Sie wird zwischen 5 und 10 cm hoch. Die Blüte ist dunkelrot und eher unscheinbar.

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Haselwurz als Bodendecker | Bild: Daniel J. Layton, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported

Die Haselwurz wächst am besten auf einem humusreichen, aber auch auf einem kalkhaltigen Lehmboden. Um einen flächendeckenden Bewuchs der Haselwurz zu erreichen, setzt man zu Beginn etwa 10 bis 20 Pflänzchen pro m2.

Bitte beachten Sie: Beim Auspflanzen sollte man auf alle Fälle Gartenhandschuhe tragen. Denn die Haselwurz ist wie alle Pflanzen der Familie der Osterluzeigewächse leicht giftig.

Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)

Das teppichartig kriechende Pfennigkraut bildet lange, am Boden liegende Triebe, die in regelmäßigen Abständen Wurzeln bilden. Die kleinen matt-grünen Blätter sind rund mit einer herzförmigen Basis. Dieser Bodendecker wird nur bis zu 5 cm hoch. Neben der Naturform gibt es eine Zuchtsorte ‚Aurea‘ mit goldgelben statt grünen Blättern.

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Pfennigkraut mit gelben Blüten | Bild: Kurz Stüber, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported

Die Staude aus der Familie der Primelgewächse braucht einen halbschattigen bis schattigen Platz mit einem durchlässigen, etwas feuchten Boden. Da sie sehr stark wuchert, müssen die Triebe regelmäßig eingekürzt oder zurückgeschnitten werden. Das Pfennigkraut lässt sich vegetativ durch Abtrennen bewurzelter Triebteile vermehren.

Pfriemenartiges Mastkraut, Sternmoos (Sagina subulata)

Das Mastkraut bildet ähnlich dichte Pflanzenteppiche wie das Andenpolster mit einer Wuchshöhe von nur 2 bis 5 cm. Über dem immergrünen Polster zeigen sich zur Blütezeit im Sommer viele kleine schneeweiße Blüten. Daher wird die Pflanze auch Sternmoos genannt.

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Sternmoos, Pfriemenartiges Mastkraut (Sagina subulata) | Bild: Jerzy Opiola, Creative Commons Attr.-Share Alike 4.0 International

Das Mastkaut ist ein besonders pflegeleichter Bodendecker. Es benötigt einen halbschattigen Platz mit einem normalen, etwas durchlässigen und mäßig feuchten Boden.

Erdbeer-Waldsteinie, Golderdbeere (Waldsteinia fragarioides)

Die aus Nordamerika stammende Waldsteinie ist auch bei uns winterhart und immergrün. Sie wird zwischen 10 und 20 cm hoch und breitet sich mit der Zeit mithilfe sowohl dicht über dem Boden liegenden Ausläufern als auch durch Rhizome in der Erde aus. Zwischen Mai und Juni erscheinen die Blütenstände mit jeweils drei bis acht goldgelben Blüten.

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Ein dichter Pflanzenteppich der Golderdbeere, aufgenommen auf einem Friedhof in Massachusetts/ USA | Bild: Daderot, Public Domain

Die Golderdbeere wächst im warmen Schatten lichter Laubbäume und ist deshalb ein guter Bodendecker für die Grabbepflanzung auf einem Wald- oder Parkfriedhof. Zum Bepflanzen braucht man zwischen 3 und 10 Pflänzchen pro m2.

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