Flamboyant – Flammenbaum aus Madagaskar

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Blüten in leuchtendem Rot zeichnen ihn aus. Der Flamboyant (Delonix regia) aus den Tropen wird auch Flammenbaum genannt.

Herkunft und Verbreitung

Ursprüngliche Heimat des Flamboyant ist Madagaskar. Vor allem in der Provinz Antsiranana befindet sich sein natürlicher Standort. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde er entdeckt. Heute ist der Exot vor allem auf den Inseln des Indopazifiks weit verbreitet. Auch in der Karibik wurde er auf vielen Inseln angepflanzt. Beispielsweise in Jamaika ist er bereits verwildert. Dort zählt er inzwischen zur einheimischen Flora. Das kann zum Problem werden, da er sehr schnell heranwächst und als invasive Baum-Art indigene, einheimische Gehölze verdrängt.

Der Flamboyant (Delonix regia) gehört zur Unterfamilie der Caesalpinengewächse (Caesalpiniaceae), Johannisbrotgewächse, und zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Delonix regia wird auch Flammenbaum, englisch Flame Tree, genannt.

Der Delonix regia ist ein robuster Laubbaum, der einen kräftigen geraden Stamm hat. Er kann im Alter mit seiner schirmförmigen Krone eine Höhe bis 18 Meter erreichen. Auf den Seychellen wächst der Exot sogar zwischen Kokosplamen direkt am Sandstrand.

Flamboyant – Flammenbaum aus Madagaskar Exoten
Flamboyant, Strand auf den Seychellen | Bild: © Rolf Peter Schröder, 1993

Blütenstand und Blätter

Während der Trockenzeit verliert der Delonix regia seine Blätter. Gegen Ende der Trockenzeit und noch bevor die ersten Laubblätter wieder austreiben, beginnt er zu blühen. Bis sich das Laub wieder voll entfaltet hat, behält der Delonix regia seine leuchtend roten Blüten.

Die bis zu 15 cm breiten Blüten stehen in Büscheln an den Enden der Äste. Von den je fünf Blütenblättern sind vier scharlachrot. Das fünfte, größere Blütenblatt ist dagegen weiß oder gelb gefärbt. Die Staubfäden dieser Blüten sind lang und stehen nach oben gebogen. Sie werden von Singvögeln bestäubt.

Die bis zu einem halben Meter langen Laubblätter sind doppelt gefiedert und setzen sich aus bis zu 45 Fiederpaaren zusammen. Jedes dieser Paare hat bis zu 50 länglich-elliptische, zwischen 5 mm und 15 mm lange Fiederblättchen.

Flamboyant für zuhause

Mit etwas Glück und viel Geduld können Sie den Delonix regia selbst als Kübelpflanze ziehen. Doch es kann Jahre dauern, bis er zum ersten Mal blühen wird. In einem Garten lässt sich die exotische Zierpflanze nicht kultivieren. In einem Wintergarten sowie zweitweise auf dem Balkon oder auf der Terrasse kann der Exot unter bestimmten Bedingungen gehalten werden. Eine sichere Überwinterung sollten Sie für die Kübelpflanze jedoch einplanen.

Samen aus den Flammenbaum-Schoten für die Aussaat?

Immer wieder werden als Souvenir aus den Tropen die Schoten des Flammenbaumes mitgebracht. In ihnen ruht die Hoffnung, auch im Wintergarten oder auf dem Balkon die rot blühende Zierpflanze aus den Samen zu ziehen. Zucht und Vermehrung aus den Samen gestalten sich jedoch sehr schwierig. Stattdessen einer Aussaat ist es sinnvoll, eine Jungpflanze vom Delonix regia von einer Gärtnerei oder einer auf exotische Gehölze spezialisierten Baumschule zu beziehen.

Standort und Pflege

Die meiste Zeit des Jahres hält man den exotischen Baum im Wintergarten oder beheizten Gewächshaus, wo er als Kübelpflanze einen möglichst hellen Platz bekommt. In den Sommermonaten kann er an einen hellen und windgeschützten Platz auf Balkon oder Terrasse gestellt werden.

Die Raumtemperatur sollte auch im Winterhalbjahr nicht unter 20 °C sinken. Im Freien, wie auf der Terrasse zum Garten, sollten die Temperaturen bei der empfindlichen Zierpflanze bei 25 °C oder mehr liegen.

Um den Flammenbaum im Kübel zu kultivieren, benötigt der Topf zuunterst eine etwa fünf Zentimeter hohe Dränageschicht aus kalkfreiem Kies. Darüber – durch ein Vlies voneinander getrennt – wird die eigentliche Substratschicht geschüttet. Das Pflanzensubstrat wird aus einer für exotische Pflanzen geeigneten Spezialerde und Kokoshumus gemischt. Die Kokosfasern lockern das Substrat und halten die Bodenfeuchtigkeit, ohne dass sich dabei Staunässe bildet.

Der Zierbaum wächst nicht nur in die Höhe, sondern mit seiner Krone auch bald in die Breite. Deshalb braucht er entsprechend viel Raum zu freien Entfaltung. Und auch der Pflanzkübel sollte von Anfang an groß genug sein und standsicher aufgestellt werden. Als Mindestgröße für den Pflanzkübel empfiehlt sich ein Durchmesser von 70 cm, besser 100 cm.

Damit man dieses Johannisbrotgewächs nicht jedes Jahr umtopfen muss, kann man es regelmäßig auf eine Höhe von 1,50 bis 1,80 m zurückschneiden. Dann wird die sich Kübelpflanze eher in der Breite entfalten und irgendwann auch einmal blühen. Allerdings blüht der Delonix regia in seiner tropischen Heimat erst ab einer Wuchshöhe von ungefähr sieben Metern und wird mehr als 15 Meter hoch. Wer sicher gehen möchte, dass der Baum auch im Wintergarten blüht, braucht eine große Raumhöhe.

Der Exot muss regelmäßig gegossen werden. Während der Hauptvegetationszeit sollte die Pflanze zusätzlich wöchentlich mit mit Flüssigdünger angereichertem Gießwasser versorgt werden. Wird der Zierbaum zu trocken oder zu dunkel gehalten, dann wirft er bald seine Blätter ab und geht ein.

Verwandte Baumarten

Es gibt ungefähr zwölf Delonix-Arten, die teils auf Madagaskar, teils im tropischen Ostafrika vorkommen. Von diesen wird nur der rotblühende Flamboyant (Delonix regia) fast weltweit in den Tropen kultiviert. Es gibt jedoch einen Gelben Flammenbaum (Peltophorum pterocarpum), der aus dem tropischen Südostasien stammt. Er gehört zwar nicht der gleichen Gattung an, aber zur gleichen Familie wie der Delonix regia. Auch der Peltophorum pterocarpum wird in den Tropen weltweit als Ziergehölz kultiviert.

Flamboyant – Flammenbaum aus Madagaskar Exoten
Gelber Flammenbaum mit hibiskusähnlichen gelben Blüten und noch geschlossenen braunen Knospen | Bild: SKsiddhartthan, CC BY-SA 4.0

Exkurs: Delonix regia vs. Brachychiton acerifolius

In den Tropen kann der Beiname „Flammenbaum“ schnell zu Verwechslungen führen. Denn auch der Brachychiton acerifolius, ein Flaschenbaum, wird aufgrund seiner roten Blüten Flammenbaum genannt und zur Zierde kultiviert. Brachychiton acerifolius stammt aus der Familie der Sterkuliengewächse (Sterculiaceae) und kommt aus Australien. Er wird inzwischen als Parkbaum in vielen südlichen Ländern der Tropen und Subtropen angebaut. Und auch seine Baumkrone ist zur Blütezeit mit leuchtend roten Blüten übersät. Mit den Blüten ohne Kronblätter, dessen Rot allein vom glockenförmigen Blütenkelch ausgeht, ist die Blütenpracht jedoch nicht so markant wie beim Zierbaum aus Antsiranana.

Delonix regia – Zierde, Nutzholz, Naturdeko

Seine leuchtend roten Blüten machen ihn zu einem Zierbaum in den Parks der Karibik, in seiner Heimat Madagaskar und auf tropischen Inseln wie den Seychellen. Darüber hinaus liefert die Pflanze ein sehr lange haltbares und gegen Termitenbefall resistentes Holz. Aus der Rinde und aus den Blüten wird zudem Farbstoff gewonnen.

Einen dekorativen Nutzen haben darüber hinaus die Schoten. Zwar ist es schwer, aus den Flammenbaum-Samen eine Pflanze zu ziehen. Jedoch eignet sich deren Gehäuse, die Schoten, als Naturdeko. Die Schoten weisen eine Länge von bis zu 60 cm auf. Sie sind abgeplattet und im reifen Zustand dunkelbraun. Die noch unreifen Fruchtschalen haben dagegen eine hellgrüne Farbe. Oft bleiben die Schoten fast ein ganzes Jahr bis zur nächsten Blütezeit hängen. Da die innenliegenden Samen wie die Sprossen einer Leiter oder wie die Stufen einer Treppe angeordnet sind, nennt man diese Schoten auch Scalettaschoten oder Leiterschoten. Insbesondere die Länge, die Größe und die Sprossen-Struktur verdankt die Schote ihre Verwendung als Naturdeko.

Scalettaschote Naturdeko: Früchte/Schalen Naturdeko Trauerfloristik

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